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Viel Marketing und oft viel heisse Luft. Das ist der Eindruck von vielen. Fahrzeughersteller sind da nicht anders, denn sie behaupten immer viel. Sie sind die Besten. Hersteller AUDI, der mit seinem Slogan „Vorsprung durch Technik“ wirbt, will in der ersten Liga mitspielen und behauptet ernsthaft, dass man technisch auf der Höhe der Zeit sei. Zumindest sagt das die Vertriebsvorständin von AUDI, die im Portal Linkin Anlass zu viel Diskussionen gab. Elektromobilität mit Plug in Hybriden die Zukunft? Ein Aufreger in sozialen Medien und dort als Mogelpackung deklassifiziert. Konfrontiert mit der Meinung anderer wurde es nicht besser…
Das Fettnäpfchen
Ganz sanft, so scheint es, will AUDI Vertriebsvorstand Hildegard Wortmann aufrütteln und will die Marke AUDI wieder mit einem „Augenzwickern“ erleben. Schliesslich, so Wortmann, müsse sich der Hersteller wieder auf seine Rolle als Premiumhersteller konzentrieren. Die Marke AUDI, die gerade bei jüngeren Käufern beliebt sei.
Es läuft nicht rund bei der VW Tochter. Standorte, die nicht ausgelastet sind und eine Vertriebschefin, die offenbar den Plug in Hybrid als Allheilmittel und Zukunft sieht. „Mein derzeitiges Auto kommt aus #Neckarsulm, ein A8 Plug-in-Hybrid. Gerade habe ich mehrere Hundert A8 nachbestellt – nicht für mich selbst, sondern für unsere Kunden in China, wo die Nachfrage gerade kräftig anzieht.“
Der Post von H.Wortmann | AUDI – Screen aus Linkin
Kommentare aus der Realität
Und der Satz ging nach hinten los. Über 200 Kommentare, überwiegend Kritik, aber wie sooft scheint es die Chefetage wenig zu interessieren. „100-120 KWh Realverbrauch (1l = 10 KWh) sind leider nicht „Vorsprung durch Technik“ sondern schon „freches Augenzwinkern“ mit Wegschauen vor der Realität!“ so ein User in seinem Kommentar. Ein anderer schreibt: „Wer „Vorsprung durch Technik“ für sich proklamiert und gleichzeitig stolz auf einen A8 Plug-in-Hybrid mit ca. 40-50 km rein elektrischer Fahrleistung ist, hat die Zeichen der Zeit (noch) nicht verstanden.
Deutlicher wird ein weiterer Kommentator: „Ich erlebe Audi als ein sehr gestriges Unternehmen. Ein A8 als Plug-in-Hybrid ist eine Mogelpackung und fernab dessen, was Stand der Dinge ist.“ Und weiterer Kommentar lautet: „hier kein Vorsprung erkennbar“. Erschreckend einfach erkennbar. Die Realität ist offensichtlich anders, als man das bei AUDI sehen will.
„Wir brauchen nicht (!) ein „freches Augenzwinkern“, nein,
wir brauchen wieder Aufrichtigkeit, Optimismus, Gelassenheit,
verbunden mit einer Prise Humor und „Leben und leben lassen“
Ein Kommentar auf den Post von Hildegard Wortmann
AUDI ist Marktführer?
Hilgedard Wortmann reagierte und es wurde nicht besser, denn was sie behauptet könnte aus der Marketing Abteilung stammen. Die Kritik in Ihrem Post ziemlich vernichtend und Ihr Kommentar dazu machte die Situation scheinbar nicht besser. „Besonders aufmerksam lese ich die kritischen Stimmen, denn das ist mein Job“, erklärte sie. Den Vergleich mit Wettbewerbern überlasse sie lieber den Kundinnen und Kunden. Dabei verwies die Audi-Vertriebschefin unter anderem auf den Audi E-Tron, der in diesem Jahr weltweit das meistverkaufte Elektro-SUV sei. Eine Reaktion folgte promt: „Was heißt denn genau “Marktführer”? Hier in Kalifornien, wo jedes 4. Auto in einigen Städten ein Tesla ist, habe ich vielleicht gerade mal 3-4 e-trons gesehen. Laut dem lokalen Händler verkauft der sich nicht!“
Unser Team fährt ausschliesslich elektrisch. Sowohl beruflich, als auch privat. Es rechnet sich für jeden Fahrer, aber auch für unser Unternehmen. Spass macht es sowieso | Bild: emobicon
E`TRON – der „Kothaufen“
Ein anderer User schreibt: „Wem bei Audi ist eigentlich der Name e-tron zu verdanken? „Étron“ bedeutet in Französisch „Kothaufen.“ Ist dies ein Beispiel für das neue „freche Augenzwinkern“? So fordern Sie wahrlich ein ordentliches Maß an Sarkasmus, zumindest von Ihren französischsprachigen Kunden. Oder ist dies vielmehr Audis neue Ehrlichkeit nach dem Diesel-Betrugs-Skandal…?“
Kritik an Plug-in-Hybriden nahm die Managerin auf und schreibt, dass sie für Fahrerinnen und Fahrer praktisch seien, „die längere Strecken am Stück fahren wollen oder müssen“„Mobilität muss zu den Menschen passen und nicht umgekehrt. „One fits for all“ funktioniert da nicht. Deshalb suche ich den Dialog in aller Welt und höre genau hin.
Ist es nicht eher eingeredete Technik, weil man es offensichtlich nicht anders kann?
0 Gedanken zu „Audi: Wenn Vorsprung durch Technik nicht wirklich existiert“