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Es boomt gewaltig und das trotz Pandemie. Nicht nur wir selber von emobicon haben deutlich Rückenwind, sondern auch Hersteller von Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur. Die Mobilität ist im Wandel und so wundert es nicht, dass auch TESLA deutlich punkten kann und von Rekord zu Rekord eilt.
Tesla hat sein Verkaufsziel für 2020 so gut wie erreicht. Auch für das neue Jahr hat der Elektroauto-Pionier ehrgeizige Pläne, weit über den europäischen Markt hinaus.
Auch andere Marktteilnehmer punkten und das „Schlange stehen“ wegen Lieferzeiten und Förderungen zeigt deutlich, wohin die Reise gehen wird. Kein Zweifel: Die Mobilität wird auch elektrisch!
Musk: Nur 10 Prozent Überlebenswahrscheinlichkeit
Nur sehr knapp hat der Elektroautobauer Tesla sein Jahresziel verfehlt. Die Marke von 500.000 verkauften Autos werde das Unternehmen 2020 „bequem übertreffen“, hatte Tesla Anfang des vergangenen Jahres verkündet – ein Ziel, das auch in der Corona-Pandemie bestehen blieb.
Am Ende waren es 499.550 ausgelieferte Fahrzeuge, wie der Hersteller bekannt gab. Das entspricht einem Absatz-Plus von 36 Prozent. Er sei „stolz auf das Tesla-Team, diesen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben“, twitterte Konzernchef Elon Musk. Zu Beginn der Firmengeschichte habe er „optimistischerweise“ nur eine Wahrscheinlichkeit von zehn Prozent gesehen, überhaupt mit Tesla zu überleben.
Zwangspause durch Pandemie wurde genutzt
Die Herausforderungen sind für Tesla sehr groß. Gleich in der ersten Jahreshälfte war die Fahrzeugproduktion pandemiebedingt für mehr als einen Monat unterbrochen. Klar war aber auch sofort, dass Tesla an seinen Zielen festhält und nach Lösungen sucht. So nutzte Tesla die verordnete Zwangspause, um die Produktionskapazitäten im Stammwerk in kalifornischen Fremont zu erhöhen.
Die Produktion wurde optimiert, die automatischen Prozesse angepasst und die Logistik neu ausgerichtet.
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Rekord bei den Auslieferungen
Auch im letzten Quartal 2020 wurde ein Rekord an Auslieferungen erreicht. Selbst über die Weihnachtsfeiertage wurde ausgeliefert – im wahrsten Sinne des Wortes, denn viele Kunden bekamen die Fahrzeuge bis nach Hause vor die Tür gestellt. 180.570 Autos wurden damit verkauft, nochmals deutlich mehr als die 140.000 aus dem Vorquartal.
180.570 Fahrzeuge in drei Monaten. Und diese Zahl zeigt, wohin die Reise bei Tesla im neuen Jahr gehen könnte. Rechnet man diese Zahl hoch, dann sind das mehr als 700.000 Einheiten, wenn man so weiter produzieren wird. Klar ist, dass Tesla Chef Musk damit nicht zufrieden sein wird. Und mit dem neuen Model Y, wird die Zahl der Bestellungen und der Produktion weiter deutlich steigen.
Werke Shanghai und „Giga Berlin“
Nicht nur Kalifornien liefert, sondern auch das neue Werk in Shanghai. Die dortige Fabrik ist aktuell der einzige Standort außerhalb der USA, an dem bereits Autos vom Band laufen. Mit Spannung wird das Model Y erwartet. Die Produktion dafür ist angelaufen. Und das neue Werk in Brandenburg bei Berlin ist im Bau. Die „Giga Berlin“ genannte Fabrik soll, so ist weiterhin der Plan, Mitte 2021 die Produktion aufnehmen können, nur gut ein Jahr nach Beginn der Arbeiten. Indes liegt eine endgültige Baugenehmigung immer noch nicht vor. Hier soll für den heimischen und den europäischen Markt produziert werden. Das Model Y, das wohl derzeit gefragteste Elektrofahrzeug am Markt, dürfte von Anfang an für eine hohe Auslastung des Werkes sorgen.
Marktstart in Indien geplant
Mit der Erhöhung der Produktionskapazitäten durch neue Werke und neue Modelle sollen auch Teslas weiße Flecken auf der Weltkugel offenbar weniger werden. Rund 40 Länder und Gebiete werden von Tesla aktuell beliefert. CEO Elon Musk hatte zuletzt bestätigt, dass der Hersteller für das neue Jahr den Marktstart in Indien geplant hat. Spekuliert wird ebenso über ein Werk in Indien. Es würde nicht verwundern, wenn TESLA im Verlauf des kommenden Jahres das Ziel von einer Million abgesetzter Elektroautos ausrufen wird. Die Marktführerschaft von Tesla würde damit erreicht sein.
Strom – Speicher und die Zukunft
Das Elektroauto ist nur ein Geschäftsmodell bei Tesla. Und das von Anfang an. Der Unterschied zu anderen Herstellern wird insbesondere deutlich, wenn man weiß, dass Tesla viele seiner Komponenten eigenständig entwickelt und herstellt. So stellt das Tech-Unternehmen z.B. einen erheblichen Teil der Batterien für die eigenen Fahrzeuge in einer Allianz mit Panasonic her. Tesla vermarktet diese auch im Rahmen seiner “Powerwall”- Produkte als Speicher für Strom aus erneuerbaren Energien. Andere Hersteller lassen von Zulieferern entwickeln – ein entscheidender Nachteil. Als Gesamtlösung gesehen hat der Konzern auch Produkte für die Erzeugung von Solarstrom wie Solarzellen oder Solar-Dachziegel im Angebot. Weitergedacht und den Strommarkt im Visier bedient man damit den boomenden Markt für umweltfreundliche Energiequellen.
Autonomes Fahren
Tesla ist auch hier sehr weit in seiner Entwicklung. Eine Überraschung scheint möglich, dank Millionen Kilometern, die die Fahrer der Tesla Fahrzeugen im Alltag fahren. Auch beim selbstfahrenden Auto könnte es so manche Überraschung geben. Derzeit wird in ausgewählten Teslas wie dem Dienstwagen von Musk eine experimentelle Software auf der höchsten Stufe selbstfahrender Autos („Level 5“) getestet. In den USA rechnet der Tesla-Chef – auf seine typische, häufig kurz- und mittelfristig zu optimistische Art und Weise – mit einer raschen Zulassung. Auch in Staaten wie Norwegen dürfte es laut Musk „ziemlich flott“ gehen. Mit den größten Schwierigkeiten rechnet er in der Europäische Union.
Daraus könnte sich ein lukratives Geschäft entwickeln. Denn die Software ist nicht serienmäßig, könnte aber bei gebrauchten Teslas wie bei einem Smartphone per Update nachgerüstet werden. Die für „Level 5“ benötigte Hardware wie Kameras, Radar, Rechnerkapazitäten und Ultraschall ist bei den meisten Tesla-Modellen bereits vorhanden. Derzeit kostet das einmalige Update für den schon seit langem angekündigten Autonomiemodus in den USA für neue Teslas 10.000 Dollar. Musk hat einen Ausbau der Technik für die Zukunft in Aussicht gestellt.
Tesla: Ein Jahr ehrliche Begeisterung mit dem Model 3
Ein Jahr Tesla und das, obwohl das Model 3 gar nicht zu emobicon kommen sollte. Und heute? 85.000 km, 6 Länder, pure Begeisterung für ein Elektrofahrzeug, welches sich sicherlich deutlich vom Markt abhebt. Wir haben keine Probleme, hatten nie technische Probleme und haben es ehrlich genossen, so toll und elektrisch unterwegs zu sein. Im Team sind alle begeistert und jede Woche gibt es Diskussionen: Wer darf den Stromer mit heimnehmen?
Börsenstar Tesla
Auch der Kapitalmarkt blickt bei Tesla weit in die Zukunft. An der US-Technologiebörse Nasdaq hat die Aktie im Jahr 2020 gigantische Kursgewinne verbuchen können. Nach dem coronabedingten Einbruch im Frühjahr stieg die Aktie 2020 um mehr als 700 Prozent. Inzwischen billigen die Anleger Tesla einen Börsenwert von mehr als 600 Milliarden US-Dollar zu.
Damit ist Tesla derzeit in etwa so hoch bewertet wie Toyota, Volkswagen, Daimler, General Motors, BMW, Fiat Chrysler und Ford zusammengenommen, die in einem guten Jahr wie 2019 insgesamt mehr als 40 Millionen Fahrzeuge abgesetzt hatten.
Zuletzt haben auch die Zulassungszahlen allein in Deutschland gezeigt, dass Elektromobilität längst keine Nische mehr ist. Selbst das zuständige Kraftfahrtbundesamt sagt: „Elektromobilität ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“. Mit 206 Prozent Steigerung in 2020 hat man einen neuen Rekordwert melden können.
Tesla setzt man immer wieder gleich mit Apple und Amazon. Innovativ, schnell, unkompliziert. Klein angefangen, oft tot geschrieben, zunächst belächelt und erst spät ernst genommen hecheln die meisten Hersteller sichtlich hinterher. Der technologische Vorsprung, so viele Experten, ist deutlich und Jahre voraus. Das macht den Wert eines Unternehmens aus. Auch, weil Tesla keinen Ballast wie die „alten Hasen“ hat. Der größte Vorteil bei Tesla ist sicher das Netz an Superchargern. Günstig, zuverlässig und unerreichbar
Standbein Raumfahrt
Musk`s Vermögen kommt auch vom nicht börsennotierten Raumfahrtunternehmen SpaceX. Mit dem Unternehmen hat der Multimilliardär, der sich selbst zuallererst immer noch als Ingenieur begreift, in den vergangenen Jahren etwas geschafft, das Beobachter lange Zeit nicht für möglich hielten: SpaceX hat den Markt für Weltraumtechnologie umgepflügt und angestammte Konzerne wie Airbus oder Boeing damit enorm unter Druck gesetzt.
Die Zeit ist reif, dass Tesla die Hersteller von Fahrzeugen und der Raumfahrt deutlich ärgern wird. Auch den Energiemarkt wird Tesla deutlich aufmischen – die Anzeichen verdichten sich…