Beängstigend und bezeichnend zugleich: Bereits Ende Juli hat die Menschheit in diesem Jahr alle Ihre natürlichen Ressourcen verbraucht, die der Planet innerhalb eines Jahres erzeugen und regenerieren kann. Und welche Konsequenz hat es? Erstmal wohl keine, denn eigentlich müsste jedes Auto stehen bleiben, jeder CO2 Ausstoß gestoppt werden, Konsum drastisch eingeschränkt werden. Es heißt nichts anderes, dass wir alle deutlich über unsere Verhältnisse leben. Geht nicht anders? Doch. Aber dem einen ist es egal, andere fragen sich: Was kann man tun und wieder andere sind besorgt.
Haben sie schon Ihren Alltag verändert?
Der sogenannte Erdüberlastungstag (englisch: Earth Overshoot Day) fällt in diesem Jahr auf den 29. Juli 2021 und ist damit mehr als drei Wochen früher als im vergangenen Jahr. Das teilen die Umweltorganisationen BUND und Germanwatch mit. Berechnet wird der Erdüberlastungstag vom Global Footprint Network. Corona bedingt hatte sich der „Erdüberlastungstag“ im vergangenen Jahr auf Ende August verschoben.
Tatsache ist: Wir leben weit über unsere Verhältnisse und nur wenige machen sich Gedanken und ändern Dinge, die sofort änderbar wären. Das sind auch die Erfahrungen in meinem Umfeld. Meine Familie und ich sind auch hier sicher nicht perfekt, aber wir haben in den letzten 10 Jahren deutliche Veränderungen durchgeführt. Echte Regionalität beim Einkauf, weitgehender Verzicht auf Fleisch und Plastik beim Einkauf, Wasser und Energiesparend, konsequente Umstellung der eigenen Mobilität. Dazu kommen weniger Fliegen, weniger Shoppingtouren und vieles mehr.
Wir brauchen nationale und internationale Grenzen
Die Übernutzung der Erde war auch deshalb etwas zurückgegangen. In diesem Jahr seien jedoch die nachhaltig nutzbaren Ressourcen wieder so früh verbraucht wie 2019.
Grund seien der starke Anstieg der CO2-Emissionen um prognostizierte 6,6 Prozent gegenüber 2020. Erschreckend. Also alles so wie früher? Ein weiterer Punkt ist der Verlust von 0,5 Prozent Biokapazität der Wälder und das vor allem durch die rasante Abholzung des Amazonas-Regenwaldes.
Bei den Berechnungen von BUND und Germanwatch werden zwei rechnerische Größen gegenübergestellt:
- die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen
- der Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Fischgründen
Deutschland verbraucht überdurchschnittlich viel
Allein die nackten Zahlen zeigen deutlich auf, dass es bereits fünf nach zwölf ist. In den 1970 er Jahren lag der Erdentlastungstag noch im Dezember. Faktisch heißt es, dass die Menschheit 1,6 Planeten brächte, um Ihren Ressourcen Verbrauch zu decken. Noch schlimmer ist die Tatsache, dass die Welt sogar drei Erden bräuchte, wenn alle soviel verbrauchen würden wie Deutschland.
Ohnmacht oder ändern?
Was kann man tun? Zumindest jeder ein wenig. Eine Selbstverständlichkeit für Vieles ist kein Grundrecht. Schlimmer und genauso dramatisch ist die Gleichgültigkeit vieler, aber eben auch die Ohnmacht. Sehr viele fühlen sich überfordert. Fangen wir mit Kleinigkeiten an: Das Leben neu sortieren, vieles hinterfragen. Plane ich langfristig, dann bitte nachhaltiger als sonst. Fleisch? Woher und warum? Gemüse? Aus Spanien oder echt regional. Plastik? Wie und was und warum? Einweg – oder Mehrwegbecher? Es sollte logisch sein. Ein Flug? Warum? Gibt es Alternativen oder kaann das Ziel ändern?
Sehr viel lässt sich im kleinen Rahmen ändern – wenn man will. Es ist klar: Nachhaltigkeit MUSS einfacher sein und günstiger werden – klimaschädliches Verhalten muss und wird deutlich teurer werden – immerhin. Bei jeder Entscheidung sollte das zu einem ganz normalen Gedankengang werden. Fangen wir heute nicht an, wird es später schlimmer und vor allem teurer…