Europa: Europäische Kommission gründet Europäische Rohstoffallianz

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Die Europäische Kommission hat die Europäische Rohstoffallianz gegründet, einen Zusammenschluss von Unternehmen, in den sich auch Nichtregierungsorganisationen, Verbände und Regierungen einbringen können. Zentrales Ziel der Rohstoffallianz ist es, eine sichere und nachhaltige Versorgung mit Rohstoffen in der EU sicherzustellen.

Die Allianz soll sich zunächst darauf konzentrieren, die Widerstandsfähigkeit der Europäischen Union in den Wertschöpfungsketten für Seltene Erden und Magnete zu erhöhen. Denn diese sind für viele Industriesektoren der EU, wie beispielsweise beim Bau erneuerbaren Energien oder im Bereich Raumfahrt von hoher Bedeutung.

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Über 100 Unternehmen wollen der Allianz beitreten

Gleichzeitig, so ist klar, weist die EU bei den Metallen der Seltenen-Erden-Gruppe die größte Importabhängigkeit aus. In einem weiteren Schritt soll der Fokus auf andere kritische Rohstoffe sowie Basismetalle ausgeweitet werden.

Bundeswirtschaftsminister Altmaier sagte dazu, dass für den Umbau unserer Energieversorgung, aber auch für die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft insgesamt eine sichere und vor allem nachhaltige Rohstoffversorgung gesichert sein muss. Elektroautos oder Windkraftanlagen sind nur zwei Beispiele, die dies deutlich machen.  Lithium, Kobalt, Rohstoffe für Zellen oder auch Kupfer und ähnlich für die Technik in Windkraftanlagen sind zentraler Baustein für die Energie – und Mobilitätswende.

Eine deutliche Reduzierung der Abhängigkeit, insbesondere aus Asien ist wichtig für den europäischen Industriestandort. Spätestens mit dem Bau eigener Batteriefabriken in Europa wird das Thema relevanter sein. In den Zeiten der Pandemie wird deutlich wie sehr Lieferketten voneinander abhängig machen. Ein Lieferkettengesetz macht zusätzlich deutlich, wie wichtig es ist künftig nachhaltiger zu operieren.

Auch deshalb begrüssen Staaten, dass die EU nach langem Ringen die Europäische Rohstoffallianz ins Leben gerufen hat. Lobenswert ist, dass sich bereits über 100 Unternehmen in dieser Allianz engagieren wollen. Das zeugt von ihrer Bedeutung. Auf Deutschlands Unterstützung kann die Rohstoffallianz zählen!

Mit der Gründung der Rohstoffallianz hat die Europäische Kommission die zentrale Maßnahme ihres Aktionsplans zu kritischen Rohstoffen umgesetzt, den sie am 3. September 2020 veröffentlicht hatte. Neben der Gründung einer Europäischen Rohstoffallianz benennt der Aktionsplan neun weitere Maßnahmen, um die starke Importabhängigkeit Europas bei wichtigen Rohstoffen zu verringern.

Durch die Elektromobilität wird oft argumentiert, dass Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt nicht nachhaltig seien oder mit Kinderarbeit einher gehen. Themen die relevant sind, dennoch oft im falschen Zusammenhang gesetzt werden.

Für eine verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung

Die Kommission legt dazu einen Aktionsplan zu kritischen Rohstoffen, die Liste kritischer Rohstoffe 2020 sowie eine Zukunftsstudie über kritische Rohstoffe für strategische Technologien und Sektoren für die Zeiträume bis 2030 und bis 2050 vor. Zentrale Aufgabe ist in einem Aktionsplan definiert. So befasst man sich mit den derzeitigen und künftigen Herausforderungen. Darin werden Massnahmen vorgeschlagen, um die Abhängigkeit Europas von Drittändern zu verringern. Die primären und die sekundären Versorgungsquellen sollen diversifiziert werden. Ferner soll die Ressourceneffizienz gesteigert und die Kreislaufwirtschaft gestärkt werden. Zudem soll eine verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung weltweit gefördert werden.

Die Maßnahmen werden der EU beim Übergang zu einer grünen und digitalen Wirtschaft helfen. Zugleich soll Europas Widerstandsfähigkeit und die offene strategische Autonomie bei den Schlüsseltechnologien erhöht werden, die für einen solchen Wandel notwendig sind. Die Liste der kritischen Rohstoffe wurde aktualisiert, um der veränderten wirtschaftlichen Bedeutung und den Herausforderungen bei der Versorgung mit Rohstoffen, die sich aufgrund ihrer industriellen Verwendung ergeben, Rechnung zu tragen. Sie enthält 30 kritische Rohstoffe. Lithium, das für einen Übergang zur E-Mobilität unerlässlich ist, wurde erstmals in die Liste aufgenommen. 

Weniger Abhängigkeit für die Wirtschaft

Mehr Elektrofahrzeuge heisst mehr Rohstoffe für die benötigten Akkus. Allein für die Batterien von Elektrofahrzeugen und zur Energiespeicherung wird Europa bis 2030 bis zu 18 Mal und bis 2050 bis zu 60 Mal mehr Lithium benötigt. Eine Herausforderung.

Eine Zukunftsstudie zeigt, dass wir uns es nicht erlauben können die derzeitige Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen gegen eine Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen einzutauschen. Das Ungleichgewicht ist ohne hin da. Die Störungen strategischer Wertschöpfungsketten durch das Coronavirus haben dies noch deutlicher aufgezeigt. Unerlässlich ist ein Bündnis, um gemeinsam eine hohe Abhängigkeit mithilfe einer diversifizierten, nachhaltigen und sozial verantwortlichen Rohstoffbeschaffung sowie durch das Kreislaufprinzip und durch Innovation zu überwinden.

Die EU Kommission weiss, dass eine Reihe von Rohstoffen unerlässlich ist, wenn Europa beim grünen und digitalen Wandel eine Vorreiterrolle übernehmen und der weltweit führende Industriekontinent bleiben soll. Die EU kann sich künftig nicht mehr allein auf Drittländer verlassen. Bei seltenen Erden sogar nur auf ein einziges Land. Durch die Diversifizierung der Versorgung aus Drittländern und den Ausbau der eigenen Kapazitäten der EU für Förderung, Verarbeitung, Recycling, Raffinierung und Trennung seltener Erden kann die EU widerstandsfähiger und nachhaltiger werden. 

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Die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen erfordert konzertierte Anstrengungen der Industrie, der Zivilgesellschaft, der Regionen und der Mitgliedstaaten. Dabei sollen Investitionen in kritische Rohstoffe in nationale Konjunkturprogramme aufgenommen werden. Treiber im Gesamtkonzept der Rohstoffallianz ist zudem der „Greendeal“ der EU. Dieser erfordert weitere und noch strengere Massnahmen zum Erreichen der CO2 Massnahmen. 

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