Ob Urlaub oder Dienstreise. Das funktioniert heute schon recht gut mit dem Elektrofahrzeug. Wir tun es und haben recht gute Erfahrung. Sinn macht es natürlich mit einem Stromer auch am Hotel laden zu können. Allerdings fällt auf: Elektromobiliät und Hotels passt nicht immer. Helfen Suchportale? Wie reagieren Hotels auf Nachfrage, wie sind unsere Erlebnisse?
Wir haben das mal ein Jahr ausführlich beobachtet, nachgefragt und hinterfragt. Während es dem einen oder anderen Hotel peinlich war, weil mal was nicht geklappt hat, war es anderen egal oder es gab falsche Angaben in den Suchportalen. Und diese Portale antworten mit Textbausteinen und möchten einen als Versuchskaninchen engagieren.. Aber was kann man tun?
Ganz einfach: Ladesäulen für Elektroautos oder E-Scooter können für Hotels neue Gästesegmente eröffnen.
Laut Studien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Verkehr zum Reiseverhalten der Deutschen verreisen insgesamt 61 Prozent der Urlauber mit dem Auto. Bei Reisen im Inland sind es sogar 68 Prozent.
Die theoretische Reichweite eines Elektroautos mit einer Akkuladung liegt wiederum, je nach Modell und Fahrweise, zwischen 250 Kilometer und 500 Kilometer.
Der Absatz von Elektrofahrzeugen steigt deutlich an, die Praktikabilität ist enorm gestiegen.
Zusammengefasst bedeutet dies: Es gibt mehr Reisende mit Elektroautos und diese suchen nach Hotels mit Ladestationen. Hotels, die bei der Reiseplanung der Gäste mit E-Autos auf der Karte erscheint, haben demnach einen Wettbewerbsvorteil. Und angebundene Restaurants können ebenso von der hauseigenen Ladestation profitieren.
Von Ignoranz und Freude über ladene Gäste
Der Urlaub. Entspannung, eine relaxte Anfahrt und geniessen. Die Dienstfahrt mit Übernachtung – eigentlich was ganz normales. Fast. Denn mit einem Elektrofahrzeug sollte man eines nutzen können: Eine Lademöglichkeit für den Stromer, wenn man selber schläft.
Das klappt – dann und wann und immer besser und trotzdem könnten die Unterschiede nicht grösser sein. Für uns ist gesetzt: Gehe ich auf Tour und muss ich übernachten – ein Hotel mit Lademöglichkeit soll es sein. Von easy und sehr herzlich bis Verwunderung und Vera… – alles war dabei. Am meisten bin ich aber verärgert über Hotel – Suchportale wie Booking und HRS die sich immer so kundenfreundlich zeigen und man erlebt Dinge, die einen nur mit dem Kopf schütteln lassen. Egal, man muss sie nicht nutzen – es geht prima auch anders.
Ich denke an den langen Urlaub im letzten September – fast 7000 km bis an die Algarve in Portugal. Ein paar Erlebnisse dazu: Es funktionierte und funktionierte nicht. In Paris – eine enge Tiefgarage mit funktionierender Ladestation, aber zugestellt mit Verbrennern oder in Porto mit der Ausweisung dass das Hotel eine Lademöglichkeit hat. Die hatten nicht mal einen Parkplatz – die Ladestation die sie selber angaben gab es nicht – man hat auf ein Parkhaus – rund 5 km entfernt hingewiesen. Wieder andere haben sich fast schon ein bein ausgerissen – wie auf dem Titelbild im Norden Spaniens. Der Portier hat mit seinem Fahrzeug die Ladestation freigehalten und als er uns kommen sah machte er sofort Platz. Auch in Madrid, Barcelona und Turin war das kein Problem. Man war vorbereitet und hat sich sogar gefreut Gäste mit Elektrofahrzeug zu begrüssen. Und wie ist es bei uns in Deutschland?
Suchportale und Elektromobilität das passt oft nicht!
Bis lang ist es ja so: Erste Adresse sind in der Regel heute die Suchportale für das passende Hotel. Es ist bequem: Man sucht den Ort, filtert nach Preis und Ausstattung und auch die Auswahl, z.B. ob man ein Hotel mit Ladestation möchte. Soweit und so gut – oder nicht, denn das was man dort erlebt ist ernüchternd – oft jedenfalls. Angebliche Ladestationen entpuppen sich auch mal als Nicht vorhanden. Man nimmt diese Klientel nicht ernst oder es ist Ihnen egal – so unser Eindruck und billige Ausreden werden auch genannt. Die Station ist aktuell defekt – wenn man fragt wie lange, dann kann die Antwort schon mal sein: Sie hat noch nie funktioniert.
Anregungen und Veränderungen zu unseren Ergebnissen, die sich wiederholten, haben wir gegenüber diesen Portalen geäussert. Als Antwort kamen Textbausteine, nicht aber die Lösung, oder das man an einer Lösung interessiert sei. OK, das Thema scheint noch neu zu sein und man sollte denken, dass man Monate später vielleicht pfiffiger ist – in der Reaktion und in der Antwort. Ist aber nicht – gar nicht. Das heisst nichts anders, als leere Wortphrasen und das nicht ernst nehmen einer solchen Situation. Also muss man Alternativen finden und das haben wir ja getan. Wozu braucht man noch Hotel Suchportale?
Die Antworten waren so, dass man in der Tat erwartete für die Portale freiwillige tester zu sein. Man bot dann an, dass man vielleicht einen teil des Preises erstattet bekommt. Das heisst nichts anders, als das man Tester für eine Plattform sein soll, die offensichtlich nicht in der Lage ist Kriterien für Filter zu benennen mit denen ein potentieller Kunde eine Sicherheit hat. Toll ist was anderes.
Selbst ist der Mann oder die Frau
Ich selber nutze die Portale nur noch für den ersten groben Überblick. Der einzigste Nachteil ist, dass ich dann, wenn mir angezeigt wird das ich möglicherweise laden könnte, das Hotel direkt kontaktiere. Die eigene Homepage sagt auch manchmal mehr als auf den Portalen ersichtlich ist. Erschreckend dabei ist, dass viele Mitarbeiter oft keine Ahnung haben, manchmal nicht mal wissen, dass sie eine Ladestation haben. Es kam schon vor, dass ein Hotel, das eine Ladestation hat, dass von Mitarbeitern verneint wurde dann doch eine hatte. Verwirrend. Ich konnte laden, weil in der Nähe eine öffentliche Ladestation vorhanden war.
Bei grossen Hotels hat man weniger Probleme, als in Kleinen.
Gleichzeitig möchte ich Sie auch ermuntern sowieso direkt die Homepages der Hotels zu bemühen. In jedem 2. Fall war es so, dass ich häufig ein Guddi bekam. Ein Frühstück, welches im Vergleichsportal exclusive war, war bei direkter Buchung beim Hotel inclusive. Oder es gab es ein kostenloses Zimmerupgrade. Ist ja auch logisch, denn die Portale verlangen hohe Provisionen von den Hotels. Die sparen sich die Hotels natürlich.
Was sehr gut ist: Die meisten Hotels die man anspricht wenn es um eine fehlende oder eine nicht funktionale Lademöglichkeit für Gäste geht sind in der Regel aufgeschlossen und neugierig. Dann und wann gab es schon einen Auftrag für uns.
Ja, Hotels haben nach CORONA andere Probleme und durchaus wirtschaftliche Probleme. Das ist uns natürlich bewusst. Gleichzeitig können wir aber auch oft damit punkten, dass wir anbieten jetzt zu planen, Förderungen beantragen – aber später umsetzen. Denn man hat in der Regel 12 Monate Zeit mit der Umsetzung. Das kommt gut an jund verschafft Hotels mehr Luft wenn es um neue Investionen geht.