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Eine Idee, die mal richtig gut war und sie hätte Elektromobilität voranbringen können: Der Anbieter IONITY. Sie haben weder die Chance genutzt noch Elektromobilität verstanden, aber widersprechen sich laufend in dem was sie wollen und was sie tun. Die Automobilindustrie jammert. Forderungen nach mehr Ladeinfrastruktur kommen laufend, aber gleichzeitig blockiert man mit horrenden Kosten pro Kilowattstunde Strom die Akzeptanz für die ausgelobten Mondpreise. Das verschweigt auch gern der VDA und seine Mitglieder. Komisch, dass die Politik nicht eingreift bei einem Unternehmen, das Förderungen für den Aufbau von Ladeinfrastruktur in Millionenhöhe erhält…
Knickt EnBW ein?
Ja, nein, vielleicht. Wie mache ich es denn, wenn ich mein Elektrofahrzeug unterwegs aufladen will? Fest steht, dass viele Fahrer von Elektrofahrzeugen das Ladeangebot von IONITY meiden. Zurecht. Denn mit 0,79 € pro Kilowattstunde Strom ist der Preis nicht akzeptabel.
Vor einem Jahr gab Stromanbieter EnBW bekannt, dass die Zusammenarbeit mit dem Ladestation-Anbieter IONITY beendet wird. Damit hatten EnBW Kunden keine Möglichkeit mehr Ihren Zugang bei IONITY zu nutzen. Der Streit wurde nun offensichtlich beendet, aber der Preis, auch für EnBW Kunden bleibt. EnBW hat auf unsere Fragen nicht beantwortet, denn wir hätten gern gewusst, warum man solch eine Vereinbarung getroffen hat. Eigentlich war klar: EnBW hat einheitliche Ladepreise, egal bei welchem Ladesäulenbetreiber man den Zugang nutzt.
Erste Reaktionen von EnBW Kunden zeigen aber auf, dass man die Möglichkeit zur Kenntnis genommen hat, IONITY aber nicht nutzen wolle. Absolut verständlich. Das einzig Gute daran ist, dass EnBW diese „Hochpreis – Anbieter“ extra kennzeichnet. Man kann sie also gut ignorieren. Wenn man die immer grössere Auswahl, auch von Schnellladern hat, so wie bei EnBW klappt das Laden auch unterwegs prima ohne deren Ladesäulen in Anspruch nehmen zu müssen. Es ist sehr leicht. Ist EnBW jetzt eingeknickt? Schwer einzuschätzen. Fest steht, dass sich an den Ladepreisen nichts ändert. Eher im Gegenteil, denn auszuschliessen ist nicht, dass IONITY den Preis erneut anheben könnte.
Viele Modelle, unterschiedliche Preise
Das Ärgerliche ist aber, dass mit einer quasi 2-Klassen-Auswahl an den Stationen unterschiedliche Tarife verbunden sind. Die Preispolitik von IONITY hat es möglich gemacht, dass deutsche Hersteller ihren Kunden stark vergünstigte Ladetarife anbieten können. Aber auch nicht bei jedem Modell. So zahlen beispielsweise die Fahrer eines Porsche Taycan (eine VW Tochter) lediglich 33 Cent pro Kilowattstunde, ein Fahrer eines E-Golf von Volkswagen aber deutlich mehr. Das gleiche erleben wir auch bei anderen Marken. Fahrer des Modells KONA von Hyundai zahlen auch 0,79 € pro Kilowattstunde bei IONITY, während das Laden des neuen Modells „IONIQ 5“ von Hyundai unter 40 Cent pro Kilowattstunde kosten soll. Das Merkwürdige ist aber, dass auch Hyundai dem Konsortium der Hersteller angehört, dessen Anteilseigner IONITY ist. Verwundert darf man auch sein, weil sich die Angaben von IONITY und Anbietern deutlich widersprechen und nicht nachvollziehbar sind.
Der Anspruch von IONITY ist widersprüchlich
Dabei ist die Sache klar: IONITY bekommt Millionen Euro Förderung für den Aufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Sowohl aus Deutschland als auch EU-Gelder und aus einzelnen europäischen Ländern. Es gilt die Ladesäulenverordnung und damit der Zugang zu den Ladestationen. Ja, man gewährt diesen Zugang: Über andere Anbieter, oder Ad hoc. Aber darf es sein, dass das sogenannte Roaming zwischen den einzelnen Anbietern so unterschiedlich ausfällt und das die Politik das so genehmigt? Fest steht, dass es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den handelnden Parteien kommt, da hinter den Kulissen Roamingverträge frei ausgehandelt werden müssen. Es scheint pure Absicht dahinter zu stecken, denn zu diesem Themenfeld erfährt man sehr wenig. Der eigene Anspruch ist widersprüchlich. „Ganz selbstverständlich“ interessiert nicht die Elektromobilität und „Einschränkungen“ für alle Autofahrer nimmt man in Kauf, in dem man solche Preise auslobt. Bislang hat sich das Kartellamt, trotz zahlreicher Beschwerden nicht geäußert. Eine Prüfung steht im Raum, aber wird diese politisch basiert und damit nicht neutral ausfallen? Hinter den Kulissen jedenfalls knirscht es ordentlich.
Dabei kritisieren auch die Hersteller die Preise bei IONITY. Silke Bagschik leitet bei VW den Elektroauto-Vertrieb. Erst Anfang des Jahres sagte sie: „Darüber bin ich gar nicht glücklich.“ Sie halte den Preis für „eindeutig zu hoch“. Privatleute wie Flottenbetreiber in Deutschland würden mittlerweile neben dem Klimanutzen auch die finanziellen Vorteile der E-Mobilität erkennen – hohe Strompreise seien daher ebenso kontraproduktiv wie ein niedriger Benzinpreis.
Wir glauben an Elektromobilität. An eine Elektromobilität ohne Einschränkungen. Wir möchten, dass Sie mit einem Elektrofahrzeug auf Reisen gehen können. Ganz selbstverständlich. Ohne über Reichweiten und das Laden nachdenken zu müssen. Steigen Sie ein, fahren Sie los, gleiten Sie dahin und genießen Sie Ihre Freiheit. Überall in Europa.
– Informationen von IONITY –
Forderung des VDA: Mehr Ladesäulen
Hinter vorgehaltener Hand heißt es, dass man mit TESLA in Konkurrenz stehe. Während Tesla allerdings sein Ladenetz mit Superchargern ohne öffentliche Förderung aufgebaut hat und auch weiter verdichtet, nutzt das Joint Venture der Automobilhersteller BMW Group, Ford Motor Company, Hyundai Motor Group, Mercedes Benz AG und der Volkswagen Konzerns mit Audi und Porsche großzügige Unterstützung. Es scheint gewollt, dass man viele Elektroautofahrer ausbremst oder abschreckt. Gleichzeitig fordert der Verband der Automobilindustrie ständig: „Wir brauche mehr Ladesäulen“. Wir fragen uns aber: Warum bremst man das dann aber selber aus und warum lässt der VDA zu, dass so verfahren wird, wie verfahren wird?
Das vielleicht größte Hindernis für die massentaugliche Akzeptanz von Elektrofahrzeugen und Elektromobilität ist die fehlende verlässliche, allgegenwärtige, benutzerfreundliche und ultraschnelle Ladeinfrastruktur außerhalb von Städten und Metropolregionen. IONITY ist in ganz Europa unterwegs, um genau dieses Hindernis zu beseitigen. Egal wo Sie wohnen – IONITY ermöglicht das Reisen in Elektrofahrzeugen. In ganz Europa. Ohne Kompromisse.
– Informationen von IONITY –
Einfach nicht nutzen (müssen)
Das größte Hindernis…“ – ist IONITY selber – gefangen in ihren Widersprüchen zu Aussagen, die sie selber auf ihrer Webseite veröffentlichen. Wir haben dazu aber eine klare Meinung: Ignoriert IONITY, fahrt sie nicht an. Es ist die einzige Sprache, die auch Ladesäulenbetreiber verstehen. Es gibt mittlerweile so viele gute Anbieter und ich brauche dafür nicht zig Ladekarten und Zugänge um problemlos auf eine Langstrecke zu gehen. IONITY selber wird auch nur solange funktionieren, wie „günstige Ladepreise“ für „ausgewählte Fahrzeugmodelle“ vorhanden sind. Die sogenannten „Top Modelle“ von AUDI, Porsche und Co haben Ladepreise mit Grundgebühr, die man nur akzeptiert, wenn einem die Welt gehört – nicht aber für alle.
Gespannt sein darf man aber, wie die politische Reaktion sein wird, wenn denn eine kommt. Denn wir wissen ja schon länger, „…das die Politik ziemlich tief im A… der Automobilindustrie steckt“. Ich weiß nicht mehr, wer das sagte, es ist aber im Gedächtnis geblieben.
Ich will es auch nicht als Jammern verstanden wissen, nur mal so als Anregung und dass es hilft mal konsequent zu sein, statt zu nörgeln. WIR sind die Nutzer und wir entscheiden auch, was sich wie entwickelt.
Hey guter Beitrag, spricht einem aus der Seele, wenn man auch wie ich seit langem E-Auto Fahrer und dem überhöhten Preisdschungel ausgesetzt ist.
Edit: ich glaube seit Jahresanfang verlangt Ionity 1,19 Euro / kwh
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… wenn man direkt über das Ad hoc Laden bei IONITY laden will muss man 0,79 € pro kWh zahlen, auch über Anbieter wie EnBW. Nutzt man andere Roaming Anbieter, z.B. Plugsurfing ist es in der Tat deutlich teurer – 1,19 € pro kWh Energie kann das sein. Wahn. überteuert und sollte schon aus Prinzip nicht genutzt werden.
Gruss von H.M. Depta | emobicon