Foto: emobicon
Elektromobilität boomt. Dafür braucht es viele Ladestationen. Die Förderungen kommen aus ganz unterschiedlichen Quellen. Rund 660 Möglichkeiten gibt es dazu aktuell bundesweit und damit mehr als die Standards aus BAFA, KfW oder von den Bundesländern. Das zeigt unsere Datenbasis. Seit 2017 wurden für über 300 Millionen Euro 30.884 Ladepunkte bewilligt. Davon fast 10.000 als Schnelllader. Bereits heute ist klar: Das Programm wird neu aufgelegt, als Ergänzung oder mit Einbeziehung der Förderung aus den Bundesländern. Und es lohnt sich. Durchschnittlich 50 Prozent der Gesamtkosten sind per Förderung abrufbar. Der Fokus ist klar: Öffentliche und gewerbliche Ladeinfrastruktur.
Datenbasis für neue Förderprogramme
Bis Mitte des Jahres schließt die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV) als Projektträger das von der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur betreute Bundesförderprogramm ab. Die endgültige Zahl bewilligter Ladepunkte kann sich durch zurückgenommene Bewilligungen, sowohl von Seiten des Antragstellers als auch von Seiten der Behörden, noch geringfügig ändern. Nach Informationen von emobicon werden rund 25 Prozent aller Anträge abgelehnt. Fast immer sind formale Differenzen ein Grund dafür. Mögliche Daten der geförderten Ladepunkte zur Auslastung, der abgegebenen Leistung und zu weiteren Größen stehen der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur zur Verfügung und gehen unter anderem in die Planung neuer Förderprogramme mit ein.
Neuer Förderaufruf geplant
Aktuell wird bereits eine Neuauflage des Bundesförderprogramms Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge erarbeitet und auf verschiedenen Ebenen abgestimmt. Mindestens 500 Millionen Euro an Fördervolumen sind dafür vorgesehen. Bereits für das kommende Frühjahr 2021 ist der nächste Förderaufruf geplant. Fest steht bereits, dass sowohl Normalladestationen bis 22 kWh Ladeleistung – als auch Schnellladeinfrastruktur Gegenstand der Förderung sein sollen. Damit, so die Leitstelle sollen alle Szenarien der Nutzung von Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum adressiert werden. Fest steht allerdings aktuell noch nicht ob es möglich sein wird verschiedene Förderprogramme zu kumulieren.
Immer auf das Kleingedruckte achten
Rund 100 Änderungen in den Förderaufrufen werden aktuell erwartet. Dabei kommt es immer auf das „Kleingedruckte“ an. Bereits Ende 2020 waren Ergänzungen von zahlreichen gewerblichen Förderaufrufen bekannt geworden. Fazit: Zwar wird es digitaler, vermeintlich einfacher, aber dafür komplizierter in den Förderbedingungen. Besonders im Fokus dabei die mögliche Kumulierung mit anderen Programmen und die Reihenfolge mit den entsprechenden Daten. Dennoch: Es lohnt sich.
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Regionale Förderungen meistens lukrativer
Mit grosser Spannung erwarten wir die neuen Förderaufrufe aus den Bundesländern. Diese sind in der Regel lukrativer und einfacher, passen sich aber zunehmend dem Bundesprogramm an. Mit weiteren, oft berufstypischen Förderungen oder solcher von Energieversorgern und Stadtwerken wird meistens eine runde Sache daraus. Wichtig hierbei ist aber das genaue Studium der Förderrichtlinien, die sich, auch im laufenden Verfahren, ändern können. Zu beachten gibt es dabei aber auch die Ladesäulenverordnung und/oder steuerrechtliche Fragen, wenn Mitarbeiter im Unternehmen laden möchten.