Der Vizepräsident der Europäischen Kommission für Umweltpolitik, Frans Timmermans, schlägt ein Datum für den Ausstieg von Verbrenner – Autos in der EU vor. Zu seinen Vorschlägen gehört die deutliche Förderung von Elektroantrieben, aber auch Strafzahlungen für Hersteller, die mögliche Quoten nicht erfüllen. So soll die EU eine Frist für die Abschaffung des Verbrennungsmotors setzen und die Autohersteller zur Zahlung von Abgaben verpflichten, sagte er der Financial Times.
Termin für 2035 im Gespräch
Schon lange ringt Brüssel mit einer mehrgleisigen Strategie, um die Kosten für Elektrofahrzeuge zu senken und sauberere Autos für alle Europäer zugänglich zu machen.
Zu den Maßnahmen, die die Kommission vorschlagen wird, gehören eine Verschärfung der CO2-Emissionsstandards für Neuwagen und die Verpflichtung für Autohersteller, für die Verschmutzung im Rahmen des Emissionshandelssystems zu zahlen. Das hätte außerdem eine deutliche Wirkung auf die Preisgestaltung, denn Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor würden deutlich teurer – solange bis ein Ausstieg definiert wird, oder es für Hersteller unattraktiv wird Verbrenner herzustellen und zu vermarkten.
Der Vizepräsident der Europäischen Kommission für Umweltpolitik, Frans Timmermans glaubt nicht, dass die Ankündigung eines Stichtages zum Verbot für Verbrenner ausreichend ist. Ein fester Termin sei wichtig.
Die gut informierte Financial Times berichtet weiter, dass ein EU-Beamter eine 100-prozentige Reduktion der durchschnittlichen CO2-Emissionen bei Neuwagen bis 2035 in Betracht ziehe. Das heißt nichts anderes als die Festlegung für das Aus von Benzin- und Dieselautos ab dem Jahr 2035.
Ausstieg in der Produktion geplant
Schon vorher hatten etliche Länder in Europa angekündigt Zulassungen von Verbrennern zu verbieten. Hersteller wie VOLKSWAGEN haben angekündigt „bis 2035“ den Verkauf von Benzin und Dieselfahrzeugen in Europa einzustellen. Der „Rest der Welt“ solle „etwas später“ folgen, so der Vorstand für Marketing der Marke Volkswagen, Klaus Zellmer. Zudem kündigte Volkswagen an, dass die Preise künftig „CO2 basiert“ sein werden.
Auch andere Hersteller kündigen an keine Neuentwicklung von Verbrennungsmotoren mehr durchzuführen. Zudem setzen immer mehr Regionen in Europa auf emissionsfreie Mobilität und eine deutliche Beschränkung von Verbrennungsmotoren.
Plug-In Modelle auf dem Prüfstand
Ohnehin ist schon länger geplant, dass die umstrittenen Plug-In Modelle auf den Prüfstand kommen. Der Hintergrund ist hier der deutlich höhere Verbrauch und das schlechte Ladeverhalten der Modelle. Hier drohen im Jahr 2023 bei vielen Herstellern deutliche Strafnachzahlungen, wenn sich bewahrheiten sollte, dass die theoretischen Angaben über Nutzung und Verbrauch nicht den der WLTP Angaben entsprechen. Ohnehin ist es kein Geheimnis mehr, dass steuerrechtliche Vorteile der Plug-In Modelle abgeschafft werden. Zuletzt hatten sich auch einige europäische Länder für die Abschaffung der Gleichstellung zum reinen Elektrofahrzeug ausgesprochen. Das Erreichen der CO2 Werte in der EU für die Hersteller war zuletzt deutlich in die Kritik geraten – nicht zuletzt auch, da diese nicht erreicht wurden, anders als von den Herstellern behauptet.
Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ist erneut stark gestiegen
Die Nachfrage nach alternativen Antrieben verleiht der Entwicklung deutlichen Schwung. Mit 33.420 neu zugelassene Elektro-Autos kommt man auf einen Anstieg um 311,6 Prozent bei einem Anteil von 12,2 Prozent insgesamt. Die höchsten Zulassungsraten bei den Importmarken erreichten Tesla (plus 431 Prozent).