Tesla: Ein Jahr ehrliche Begeisterung mit dem Model 3

Ein Jahr Tesla und das, obwohl das Model 3 gar nicht zu emobicon kommen sollte. Und heute? 85.000 km, 6 Länder, pure Begeisterung für ein Elektrofahrzeug, welches sich sicherlich deutlich vom Markt abhebt. Wir haben keine Probleme, hatten nie technische Probleme, haben es ehrlich genossen so toll und elektrisch unterwegs zu sein. Im Team sind alle begeistert und jede Woche gibt es Diskussionen: Wer darf den Stromer mit heim nehmen?

Mein persönliches Highlight war sicher die Urlaubstour an die Algarve nach Portugal – 6811 km durch 5 Länder – 3 Wochen nach der Übernahme im September 2019. Wir kennen die Elektrofahrzeuge des Marktes – fast alle sind wir gefahren und nur wenige andere Fahrzeuge begeistern uns. Keiner ist der „Tesla Killer“ und keiner hat das gewisse Extra. Es ist selbstverständlich geworden und der pure Wahnsinn, denn kein Fahrzeug zeigt die Zukunft, so wie das Model 3.

Einteigen und los gehts. Kein Problem mit dem Model 3, denn auf Langstrecken als Dienstwagen nutzen wir die HPC Lader oder die Tesla Supercharger in ganz Europa. Grosse Planungen sind nicht nötig, der Bordcomputer gibt es uns alle Infos. Für Ladestationen ohne Supercharger haben wir eine Ladekarte im Ladenetzverbund und ein Zugang zum innogy – Verbund. Das genügt.

Im Alltag laden wir bei uns im Unternehmen oder bei mir zu Hause. Das passiert nebenbei und wer fährt täglich 400 km? Wohl kaum einer. Das Laden passiert nebenbei – man muss sich vom Gedanken trennen, dass das zu umständlich ist – das ist es nicht. Die App zum Fahrzeug nutzen wir zum vorklimatisieren oder den Ladevorgang zu starten. Das ist echt easy.
Eine durchdachte Kombination mit allen Funktionen. Cool.

Das Model 3 war verfügbar

Es sollte der Hyundai KONA electric werden. 2019 brauchten wir weitere Elektrofahrzeuge und schon lange vorher wurde er bestellt. Es gab Verzögerungen, bis es nicht mehr ging und nun? Der Blick auf den Markt war ernüchternd. Ewige Ankündigungen von allen Seiten. Die Besten, die Grössten, die Killer. Wow. Aber klar war: Es wird schwer, es wird knapp und wird eh nicht klappen. Ein Schicksal bei vielen. Was gibt es denn tatsächlich und das zügig? Geschaut auf Tesla.com und verfügbar war ein weisses Model 3, Long Range, weisse Ausstattung. Anhängerkupplung. Perfekt.

Der Chef gab sein OK, die Förderungen umgemeldet und „Klick“ bestellt. Einfach Online. Der Prozess des Leasings wurde von uns extern eingeleitet und es dauerte paar Tage, denn es war nicht einfach durch die hohe Leasingsonderzahlung aus verschiedenen Fördertöpfen alles problemlos hinzukriegen. Als das „ok“ kam, war die Aufregung echt gross und eine Art Ernüchterung, denn der Prozess bei Tesla bis zur Auslieferung  war holprig. Aber es klappte dann doch noch. Boa, was war ich nervös. Die Übergabe in Neuss und das Abenteuer Tesla Model 3 begann…

Wir fahren Tesla, weil er so schlecht ist?

Ich hab viel gelesen, Videos geschaut, denn die halbstündige Probefahrt war einige Wochen her. Es war alles dabei von Begeisterung bis journalistischer Quark – wie sooft. Das Tesla durchaus Mängel aufweisen kann, war uns bewusst. Wir hatten ein kleinen Fehler – reche Seite Rückbank an der Tür eine fehlerhafte Lackierung. Das war`s. Und bis heute alles gut, ok, echt prima.

Zu Hause und in der Firma erstmal in das WLAN Netz eingebunden – wichtig für die Updates, denn die kommen immer wieder und bringen Neuerungen – manchmal auch mit kurzzeitigen Probleme, den Bugs. Die Updates selbst sind immer eine Wundertüte und manchmal funktioniert nicht alles auf Anhieb. Macht nix, denn Fehler, wenn sie denn von der Software kommen, werden meist zügig wieder behoben. Ein rollender Computer und auch das ist die Zukunft.

Mich begeistert die Einfachheit der Bedienung, die so schnell zur Normalität wird und technisch immer ein „Wow“ aufzeigt. Wir sind verwöhnt – alle – und auch deshalb erschreckt es mich nicht mehr, wenn ich in manch einen Stromer einsteige, losfahren will und alles so alt daher kommt. Schlüssel? Was ist das ? Konsole Mitte – Ganghebel? Hä? Man setzt den Scheibenwischer in Gang, weil der rechte Hebel hinter dem Lenkrad der normale Fahrhebel bei Tesla ist. Nicht wie bei den meisten anderen Fahrzeugen die man kennt. Ein Grinsen über sich selbst. Einmal runterdrücken bei Tesla – auf gehts. Und wie es abgeht. Selten gebe ich wirklich Speed. Gut 400 PS und Elektro – das haut rein.

Tunneln, Spotify, Netflix, Caraoke, DAB Radio, Spiele, Online sein, Dashcam, Wächtermodus, Hundemodus, Lüftung, guter Sound – alles was man braucht (oder nicht braucht) – schon sehr nice und einfach so auf einem Klick. Meine Kollegen lieben das Furzkissen, weil die  netten Ingenieure offenbar alle auch mal Abwechslung brauchen.  Braucht man nicht, aber Spass kann man damit haben – besonders wenn mal wieder eine Probefahrt anliegt.

„Die letzte Bratwurst vor Amerika“
Im südlichsten Zipfel Portugals

Eine Pause in den Weinbergen bei Barcelona

Ladestop am Supercharger in Frankreich

Was mich nervt

Ich überlege die ganze Zeit, was mich nervt. Nix, ne nicht wirklich. Jeder Fahrer ist Teil der Entwicklung das ist toll und sinnvoll sowieso. Was mich kurze Zeit nervt sind mancher Bug nach einem Update. Da gab es für ne kurze Zeit das Problem, dass ich nicht auf Anhieb die Tür öffnen konnte – man musste immer die App bemühen. Oder mal eine kurze Zeit sogenannter Phantombremsungen – gibt es kaum mehr, oder eine kurze Zeit war es kaum möglich die Freisprecheinrichtung zu nutzen – da war der Wurm drin. Alles wieder gut und das ohne Werkstatt.

Nervig sind Besserwisser und Theoretiker, die Behauptungen aufstellen und das sogar, obwohl sie nach eigenen Angaben nie im Fahrzeug saßen, oder mit diesem Model gefahren sind. Echt immer kurios, wie man auf solch dämliche Behauptungen kommt. Weil alle teslas brennen oder Unfälle bauen. Wikipedia sagt übrigens: 41000 Unfälle gibt es statistisch im Jahr – zahlreiche Tote. Klar, auch in Verbrennern. Das Problem ist die Wahrnehmung, denn brennt ein PKW, dann erfährt man es meistens nicht – ist ja normal. Im Radio heisst es dann ein PKW brennt. Brennt aber tatsächlich ein Elektroauto, dann stürzen sich alle drauf. Moment: Ist nicht jeder Fall tragisch?

Naja und die ewig gestrigen, die von Wasserstoff träumen, meinen dann noch Akku Probleme und Spaltmasse zu kritisieren, die werden weniger – weil viele wissen, dass das Schnee von gestern ist. Übrigens: Auch ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle hat ein Akku, auch Laptop, Smartphone und immer mehr technische Geräte, die wir alle nutzen.

Klar ist nicht alles perfekt – was ist es schon wirklich? Autobauer, die betrügen müssen, um Qualität darzustellen ist besser? So viele sind von gestern, lullen ein und behaupten so viel wenn der Tag lang ist. Eingesperrt in Ihrer Doppelmoral aus Bequemlichkeit und tatsächlich wissen die wenigsten Bescheid. Aber das ganze Thema Elektromobilität ist komischerweise immer noch Aufreger – aber warum? Weil sich was entwickelt, während was anderes nur noch altbacken daher kommt? So kommt es mir vor, wenn ich die seltenden Momente habe mit einem Verbrenner mitfahren zu müssen. 

 

Der Hyundai KONA elecric – ein toller Wagen und wir sind auch mit ihm gern und viel unterwegs.

Tesla gibt zurecht den Ton an

Ich werde häufig gefragt wo der Unterschied zu anderen Elektroautos ist. Ich sag zurecht: Tesla ist Tesla und der Rest ist der Rest. Niemand kann hier technologisch mithalten und nur wenige Fahrzeuge finden meine Begeisterung. Dazu gehört z.B.  der Hyundai KONA elektro. Er ist kein Tesla, aber schon recht weit in dem was er kann. Schaut man sich Preis Leistung an – dann müsste ja ein AUDI etron, der ja mal ein Tesla-Killer sein sollte, das Highlight sein. Ist nett, aber zu wenig für das was er kostet – so in etwa das Doppelte. Gilt auch für andere (Luxus) Marken. Technologisch fehlt da eine Menge. Das mehr an „Qualität“ wird marketingmässig ziemlich aufgeplustert. Viel Schein und weniger Technologie und damit wenig was man tatsächlich bietet. Spricht man von Elektromobilität, spricht man eben von TESLA.

Aufholen? Mit was? 

Wenn ich auf 7 Jahre eigene Elektromobilität blicke, dann finde ich vor allem toll, was sich entwickelt und auch, dass nicht alles so reibungslos läuft – das muss es nicht, denn es entwickelt sich. Toll ist es, dass die neue BAFA Förderung so gut ankommt – endlich und da alles mal anfing und alles sich entwickelt wird auch Elektromobilität immer sichtbarer. Gut so. 

Nerviger dagegen sind die ewigen Ankündigungen und Behauptungen. Wir werden die Besten sein, wir werden Tesla übertrumpfen und wir werden dieses und jenes tun – in Jahren und vielleicht. Nicht viel, wenn man sich die Ergebnisse anschaut und egal ob gezielte Kampagnen gegen Elektromobiliät laufen: Diese Mobilitätswende ist nicht mehr aufzuhalten. Tesla wurde schon sooft totgeschrieben und medial vernichtet – Pech. Ist nicht. Jetzt rennen die hinterher, die diese Leistung belächelt haben. Es wurde ignoriert. Tesla wurde ignoriert. Und lange vor Corona wurde das ticken der Uhren lauter.

Würden wir Tesla fahren, wenn es angeblich so schlecht wäre, wie sooft behauptet? NEIN. In unserem Job erleben wir täglich wie ernüchternd viele sind, von Ihrem vom Händler gelobten Plug in Hybrid. Schlimmer noch: Verkäufer ohne Plan, die Falschinformationen verbreiten und selbst Opfer sind, weil sie das ausbaden müssen, was sich oberschlaue Marketingleute ausgedacht haben. Zu wenig Wissen, zu wenig Erfahrung. Das schafft Verunsicherung, aber auch Frust. Aber wir haben schon zahlreiche Coachings für etliche Fahrzeug – Marken gemacht. So ein Feinschliff ist oft bitter nötig.  

Plug in zum Beispiel wird gern eingeredet, weil man ja nicht elektrisch Dienstwagen fahren kann. Ach wirklich? Komisch. Tun wir bei emobicon. Nur elektrisch und es funktioniert prima. Diese Technik ist von gestern und zeigt den deutlichen Rückstand der fortschrittlichen Hersteller – so wie sie sich heute gern darstellen. Sehr selten würde ich dazu raten. Und noch ehrlicher ist es wenn ich sage, dass die meisten sich nur den grünen Anstrich verpassen und meinen was gutes zu tun. Gestern las ich noch, dass es Technik ist, die nur noch davon lebt die Politik belogen zu haben, um Pseudoförderungen durchzudrücken. Eine Schande. Auch da sind uns andere Länder voraus. Plug in Hybride ohne Förderungen sind da quasi sofort tot. Nicht Tesla und nicht die Elektromobilität sind schuld an Veränderungen. Sie zeigen aber deutlich wo die Reise hingeht – aus vielen Gründen. Der Markt hat es eh längst entschieden. 

Es ist nicht alles perfekt, das muss es auch nicht – denn es darf sich entwickeln und das tut es in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Wir werden sehen, was in Monaten und Jahren passiert sein wird. Es geht längst nicht um ein Auto. Es geht um eine Veränderungen, die die meisten noch nicht auf dem Schirm haben. Es wird so viel so schnell anders und nicht ein Fahrzeug, sondern eine ganze Kette von Reaktionen wird folgen. Das Fahrzeug ist Mittel zum Zweck. Die Technologie als Ganzes sehen – das ist die Zukunft, denn Energiewende funktioniert nicht ohne Elektroauto und umgekehrt auch nicht.

Und bevor ein Vorwurf kommt: Nein. Es ist keine Werbung. Wir wurden für diesen Beitrag weder bezahlt, noch haben wir  irgendwelche Vorteile. Wir haben auch keine geschäftliche Verbindung zu TESLA – sondern zeigen nur die Realität auf!

Fotos: emobicon

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