Die Europäische Union hat eine Studie zu Abgasgrenzwerten in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse dazu erschüttern die deutschen Autobauer. Ein Erdbeben, Rechtfertigungen und Drohungen. Ist der Verbrenner schon 2025 am Ende?
Die Ausweitung und Verlängerungen von Massnahmen und Förderungen für die Elektromobilität kommt – die Kaufprämie wird bis 2025 verlängert, eine Abwrackprämie für LKW kommt und Tankstellen bekommen Ladesäulen.
Bild: emobicon®
Ein Paukenschlag und die Alarmsignale gehen bis nach Berlin. Die Autoindustrie fürchtet bei scharfen Abgasgrenzwerten der EU das Aus für Autos mit Verbrenner-Motoren – und zwar schon ab 2025. Eine flache Argumentation des Branchenverbandes VDA. Dort heisst es: „Mit der Einführung der geplanten EU-7-Norm wird die EU-Kommission Autos mit Verbrennungsmotor ab 2025 de facto verbieten“. Dabei steht längst fest, dass die Grenzwerte verschärft werden und zusätzlich und ohnehin Benzin und Diesel, Heizöl und Erdgas teurer werden. Die KfZ Steuer steigt ausserdem und weitere Massnahmen wie Citymaut, Tempolimit und Co sind längst im Gespräch. Mittelfristig ist beim Kraftstoff ohnehin eine deutliche Erhöhung der Preise denkbar, auch weil der Rohölmarkt anzieht.
Die Grenzwerte werden ohnehin deutlich verschärft
Um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einhalten zu können, möchte die EU die CO2-Grenzwerte deutlich verschärfen. Eine Studie im Auftrag der EU-Kommission, soll auf deren Basis die Grenzwerte einer neuen Euro-7-Abgasnorm festgelegt werden sollen. Damit, so gehen Experten aus, ist der Verbrenner tot. Noch ist zwar nichts entschieden, aber die Studie legt den Entscheidern in der Kommission teils deutlich strengere Regeln nahe, als in der Abgasnorm Euro 6 gelten. Die Hersteller wissen: Das zu erreichen geht kaum, wenn dann mit solch grossen Kosten, sodass der Verbrenner ohnehin so teuer würde, dass er kaum mehr einen Absatz haben würde.
Der VDA und seine ewig gleiche Leier
„Die Kommission will vorschreiben, dass künftig ein Fahrzeug in jeder Fahrsituation quasi emissionsfrei bleiben muss – sei es mit Anhänger am Berg oder im langsamen Stadtverkehr. Das ist technisch unmöglich und das wissen auch alle“, kritisiert Müller. Dabei weiss aber auch Frau Müller, dass weder die vergangenen NEFZ noch die heutigen WLTP Werte auch ohne Anhänger der Wahrheit entsprechen, weder bei Verbrennern , insbesondere auch nicht bei Plug in Modellen, die auch vom Verband VDA als Allheilmittel gesehen werden, obwohl sie längst entlarvt wurde nicht das zu versprechen, was angenommen wurde. Damit kämen die geplanten Verschärfungen einem Verbot von Autos mit Verbrenner-Motoren gleich, so der Branchenverband.
Keine Realität über die Technik von morgen
Und statt sich mit der Realität auseinander zu setzen versucht es der Verband neben der Stimmungsmache auch mit dem nächsten Märchen. Dem sauberen Wasserstoff und den E-Fuels. 2 Technologien, die in der Realität und individuellen Mobilität keine Rolle spielen werden, so Experten. „Statt eines Verbotes brauchen wir Innovationen und Investitionen in E-Fuels und die Brennstoffzelle. Nicht der Verbrenner ist das Problem, sondern der Kraftstoff.“ Falsch Frau Müller: Das Problem sind die Autobauer selbst, die viel zu spät die Veränderungen gesehen haben, weiter lügen und weiter an Uralttechnik festhalten wollen, sie aber in der Zukunft kaum eine Rolle spielen werden. Zuckerbrot und Peitsche helfen nicht mehr, denn die Glaubwürdigkeit hat sie selber zerstört, inklusive Ihres Verbandes.
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Die Widersprüche der eigenen Kritik
Der Autogipfel, eigentlich eine Farce, wenn man weiss, dass die Ergebnisse schon vorher feststehen und diese in der Regel weder Ergebnisse liefert noch konstruktiv und wahrheitsgemäss mit Massnahmen aufwartet. Es ist weder zeitgemäss, noch hilfreich, noch zukunftsorientiert. Eine grosse Lücke zwischen Realität und Lügenmärchen. Die ewig gleiche Argumentation ist es, welche wütend macht, weil sie immer und immer wieder nicht die Wahrheit darstellt.
So moniert der Verband die Sachlage für die Ladeinfrastruktur – zurecht. Aber der selbe Verband verschweigt, dass er die Möglichkeiten der Vergangenheit konsequent blockiert und boykotiert hat und nur mit Milliarden Euro Förderung im Rücken halbherzig schafft, was jetzt nicht mehr den Ansprüchen genügt. Ladeinfrastruktur. Blockade verschiedener Hersteller inklusive.
Was kann man von der deutschen Automobililindustrie erwarten? Natürlich Drohungen, Warnungen und Märchen – wie sooft und auch die deutsche Politik verliert immer mehr die Lust der immer gleichen Aussagen des Verbandes zu folgen.
Fest steht ferner, dass das Märchen vom ewigen Wachstum nicht mehr erreicht werden wird. Zu gross stecken wir schon in den Veränderungen, Stichwort Mobilitätswende. Und fest steht ausserdem, dass kaum ein Verbrenner die neuen Grenzwerte einhalten wird können. Die theoretischen Werte sind aber auch kaum mehr nachvollziehbar. Zu theoretisch, zu trickreich sind sie entstanden.
Förderung der Elektromobilität wird verlängert
Ein Hilfspaket zu den Veränderungen liegt auch vor. In dem heisst es: „Transformation unterstützen, Wertschöpfungsketten stärken“. Demnach gehört zu den Massnahmen, dass die erhöhte Kaufprämie für Elektroautos „bis Ende 2025“ verlängert wird. Dafür ist eine Milliarde Euro vorgesehen. Die erhöhte Förderung sollte ursprünglich bereits Ende 2021 auslaufen.
Die Bundesregierung plant zudem eine Abwrackprämie für ältere Lkws. Dabei soll entgegen den ersten Plänen bevorzugt der Kauf von Lkws mit alternativen Antrieben – anstatt moderner Dieselfahrzeuge – gefördert werden.
Die Bundesregierung hält ausserdem an dem Ziel fest, bis Ende 2021 insgesamt 50.000 öffentliche Ladepunkte für Elektromobilität zu schaffen. Auch die Autoindustrie soll bis Ende 2021 einen signifikanten Beitrag zu den zugesagten 15.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten leisten.
Die Mineralölwirtschaft soll ausserdem bis Ende 2026 über die Hälfte aller Tankstellen mit Schnellladestationen ausrüsten. Zunächst, so heisst es, gehe es um eine Selbstverpflichtung, die mit Fördergeldern bis 2022 belohnt werden soll. Sollten sich die Massnahmen verzögern, soll es eine „Versorgungsauflage“ geben – also eine gesetzliche Regelung.
Fazit
Damit die Fahrzeuge innerhalb der nächsten fünf Jahre die Anforderungen erfüllen können, müssten die Autobauer aber auch deutlich nachrüsten und deswegen im kommenden Produktionszyklus deutlich mehr Geld ausgeben als geplant. Das gilt es, so scheint es, zu verhindern. Denn diese Kosten würden sie wahrscheinlich über den Preis an den Kunden weitergeben müssen. Ob sich die teureren Autos allerdings überhaupt noch gut verkaufen, ist mehr als ungewiss. Und deswegen auch die Frage, ob Autobauer diese Investition überhaupt tätigen wollen und werden. Und fest steht auch: KEINE Mobilität ist emissionsfrei aber jede Mobilität ist zu prüfen, zu hinterfragen und eben genau zu betrachten. Dieses ewige Hin und her, der ewige VDA Quatsch vom ewigen Wachstum, dem Schönreden von offensichtlichem Betrug, weil man an alter Technik festhält und nicht zugibt versagt zu haben, macht wütend. So wütend, dass dieser Artikel erst entstanden ist.
Ohne hin ist die Wende längst eingeleitet, denn höhere Kosten beim Tanken, somit höhere Kosten pro Kilometer machen die individuelle Mobilität mit einem Verbrenner immer uninteressanter. Alternativen gibt es zudem immer mehr. Und damit möglicherweise sogar ein Ende des Verbrenners. In Teilen Europa übrigens bereits beschlossen.
Nach und nach werden die Massnahmen, die geplant sind umgesetzt – mit Auswirkungen für alle. Zeit über Elektromobilität nachzudenken. Als Kenner der Branche können wir heute schon oft darstellen, dass Elektromobilität im Alltag funktioniert, meistens sogar günstiger ist. Günstiger, als die meisten denken. Eine „Ladesäulengipfel“ im Dezember soll kommen. Hier geht es überwiegend wieder mal um viel Geld und die Frage: Wieviel Ladestationen braucht das Land…