Elektroauto: Daimler will TESLA mit Batterien schlagen

Bild: emobicon®

Das Akku eines Elektrofahrzeuges ist das Herz und wird besonders kritisch gesehen. Während TESLA mit seiner Akkutechnik ganz weit vorn ist, möchte DAIMLER nun mit mehr Know How zu Tesla aufschliessen und ist sich heute schon sicher, dass sie leistungsstarke Akkus produzieren können. Daimler gibt sich selbstbewusst: “Wir müssen und nicht verstecken”. Man will mit den angekündigten Fortschritten mithalten können. „Wir glauben, dass wir eine hoch wettbewerbsfähige Batterie darstellen können“, sagte der Mercedes-Produktionsvorstand Markus Schäfer im Gespräch mit Journalisten.

Entstehung eines E-Campus

„Wir müssen uns vor dem kalifornischen Wettbewerber nicht verstecken, sowohl was die Reichweite als auch die Kosten angeht.“ Daimler gibt sich selbstbewusst. Um das zu erreichen habe man über Jahre ein Netzwerk von eigenen Zell-Entwicklern sowie Forschern, Start-ups sowie großen und kleinen Batterieherstellern in der ganzen Welt aufgebaut. „Die Zelle ist der differenzierende Faktor“, so der Daimler Betriebsrat. Am Mercedes-Stammsitz in Stuttgart-Untertürkheim, wo bisher vor allem die Antriebe für Verbrennerautos hergestellt werden, könnte demnach ein E-Campus entstehen, wo diese Technologie mit einigen hundert Mercedes-Entwicklern vorangetrieben wird. Die Verbrenner-Technologie dagegen wird in Untertürkheim allmählich auslaufen müssen. Man weiss: „Das Angestammte lässt sich nicht bewahren“. Klar ist aber auch, dass alle Anstrengungen unternommen werden, um einen Produktionsstandort mitten in einer Großstadt aufrecht zu erhalten.

Der Stuttgarter Konzern hat insgesamt noch stärker als Volkswagen und BMW mit der Transformation in die Elektromobilität zu kämpfen, die durch den Geschäftseinbruch in der Corona-Krise noch beschleunigt wird. Daimler war schon vor der Pandemie deutlich ins Schleudern gekommen, weil der globale Autoabsatz mit der Schwäche des wichtigsten Marktes China schon seit 2018 auf Talfahrt ging und bei den Schwaben Kosten des Dieselskandals jetzt zu Buche schlagen. Dabei ist nicht nur die Entwicklung von Fahrzeugen, Antriebsstrang und vor allem Software eine Herausforderung, sondern vor allem die Umstellung in der Produktion und die Veränderungen im Vertrieb in der Zukunft.

Verlagerung in Niedriglohnländer aktuell nicht geplant

Auch im Werk in Berlin-Marienfelde laufen bereits Verhandlungen über Kostensenkungen, bislang ohne konkrete Angaben. Während die Betriebsräte befürchten, Daimler wolle insgesamt mindestens 5.000 Stellen in den beiden Werken streichen, erklärte man: Es gibt viele verschiedene Stellhebel, um die Kosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen.

Eine Verlagerung in Niedriglohnstandorte wie  Polen und Rumänien seien Teil einer Mischkalkulation. Von Verlagerung will man aktuell aber noch nicht sprechen. Die Transformation hin zur Elektromobilität habe sich aber deutlich beschleunigt, sowohl durch neue EU-Regeln für den CO2-Ausstoß wie auch durch die Kundennachfrage. 

Faire Transformation gefordert

Wie andere Hersteller auch: Der Druck ist hoch. Angekündigt sind für die nächsten 3 Jahre etliche elektrifizierte Modelle. Auch voll elektrische Fahrzeuge sollen auf den Markt kommen. Der Trend ist klar, die Marschrichtung offensichtlich auch. Das sorgt auch für Unruhe in der Belegschaft. Die Zahl der Beschäftigten soll, auch wegen der Transformation deutlich schrumpfen. Außerdem wolle Daimler die schon geltenden Vereinbarungen zum Umbau der Produktion verändern oder sogar ganz aufheben, erklärt der Betriebsrat. So glaubt man nicht mehr die notwendige Zeit zu haben, die für eine faire Transformation benötigt wird. Der Betriebsrat sieht eine mögliche Provokation.

Während dessen äussert sich Daimler nicht zu den konkreten Plänen. In einer allgemeinen Stellungnahme heisst es: “Die Standorte Untertürkheim und Berlin stehen im zentralen Fokus der Transformation”. Ferner betont man, dass man erheblich in den Umbau zu Elektrifizierung und Digitalisierung der Autos investieren müsse und gleichzeitig soll die Kostenstruktur nachhaltig verbessert und effizienter werden. Mit dem Start der neuen Organisationseinheit “Mercedes-Benz Drive Systems” seien erste wichtige Weichen für die Neuordnung der Antriebssparte gestellt worden.

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