Tempolimit auf Autobahnen: Neue Studie zeigt überraschende CO2-Einsparungen

Ein Tempolimit auf Autobahnen könnte einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) aus dem Jahr 2018 könnte ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf Autobahnen jährlich rund 6,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen. Das ist mehr als doppelt so viel, wie die Behörde bisher angenommen hatte.

Wie wurde die Studie durchgeführt?

Die Studie basiert auf Floating-Car-Daten für das gesamte Autobahnnetz in Deutschland und einem deutschlandweiten Verkehrsmodell. Die im Vergleich zu früheren Studien höheren CO2-Einsparungen sind darauf zurückzuführen, dass der Verbrauch der Fahrzeuge genauer bestimmt wurde und neu auch eine veränderte Routenwahl und Verkehrsnachfrage berücksichtigt wurden. Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren ergibt sich ein realistischeres Bild der tatsächlichen CO2-Einsparung durch ein Tempolimit.

Was wäre, wenn es auch auf Landstraßen ein Tempolimit gäbe?

Ein zusätzliches Tempolimit von 80 Stundenkilometern auf Straßen außerhalb von Ortschaften würde das Einsparpotenzial laut UBA auf acht Millionen Tonnen CO2-Äquivalente erhöhen. Mit der Einführung von Tempo 120 auf Autobahnen und Tempo 80 auf Landstraßen im Jahr 2024 könnten bis 2030 rund 47 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden.

Wie wichtig ist das Tempolimit für den Klimaschutz?

Die Einsparungen durch ein Tempolimit sind laut UBA-Chef Messner “kein Pappenstiel”, lösen aber nicht die Klimaherausforderungen im Verkehr. Um 6,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an anderer Stelle einzusparen, müssten beispielsweise drei Millionen Elektrofahrzeuge zusätzlich auf Deutschlands Straßen fahren. Ein Tempolimit ist aber ein wichtiger Baustein “ohne Mehrkosten” im Kampf gegen den Klimawandel. Es ist eine schnell umsetzbare Maßnahme, die ohne hohe Investitionskosten einen signifikanten Beitrag zur CO2-Reduktion leisten kann. Ein Tempolimit ist eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu reduzieren.

Quelle: Umweltbundesamt

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