KfZ Steuer: Ab 2021 wird es für Verbrenner deutlich teurer

Bild: emobicon

Die Einführung der strengeren Abgastests nach der sogenannten WLTP-Norm im September 2018 hat bereits zu einer deutlichen Erhöhung der Kfz-Steuer geführt. Ein Jahr vor der Umstellung im September 2017 betrug sie durchschnittlich noch 150 Euro, ein Jahr nach der Einführung im September 2019 stieg sie auf 210 Euro. Ab dem kommenden Jahr wird die KfZ Steuer erneut deutlich erhöht. Sie ist am CO2 Ausstoss von Verbrennern gekoppelt. Elektrofahrzeuge sind 10 Jahre steuerfrei. Zeit darüber nachzudenken.

WLTP steht für Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure. Das bedeutet so viel wie “weltweit harmonisiertes Testverfahren für leichtgewichtige Nutzfahrzeuge” und beschreibt ein neues Prüfverfahren, das den Verbrauch eines Fahrzeugs bestimmt. Auf Grundlage weltweit gesammelter Realfahrdaten wird es in Zukunft helfen, auch unter Laborbedingungen eine realitätsnahe Autofahrt zu simulieren. So berücksichtigt WLTP nicht nur verschiedene Situationen und Geschwindigkeiten im Straßenverkehr, sondern auch die verschiedenen Ausstattungsvarianten und Gewichtsklassen eines Autos.

Das Ziel: Gerechtere Besteuerung 

Das Ministerium sagt, die durchschnittlich gezahlte Kraftfahrzeugsteuer ist bis Juni auf rund 201 Euro gesunken. Das führt das Ministerium vor allem darauf zurück, dass der Anteil von Pkw mit alternativen, klimafreundlicheren Antriebsarten gestiegen ist. Klar scheint zu sein, dass die Grundlagen der Kraftfahrzeugsteuerbemessung dazu beitragen könnte, dass das Interesse an potenziell möglichst emissionsarmen Pkw steigt. Die an die CO2-Prüfwerte des WLTP-Verfahrens anknüpfende Besteuerung belaste die einzelnen Pkw nunmehr gerechter.

Die WLTP-Norm gilt als wesentlich realitätsnäher als das alte NEFZ-Verfahren, bei dem jeder wusste, dass die Angaben zum Verbrauch der Fahrzeuge nicht stimmen kann. Damit waren auch die Abgaswerte ein Fake und nutzten den Herstellern, nicht aber dem Klima. Deutlich spüren werden die Änderungen vor allem SUV mit deutlich höherem Verbrauch und damit auch deutlich höherem CO2 Ausstoss. Änderungen im Mobilitätsverhalten werden dadurch insgesamt erwartet.

Schaut man sich die Statistik genau an, dann wurden bei 98 Prozent der Neuzulassungen nominal höhere Abgaswerte gemessen, als nach dem alten NEFZ-Verfahren. Bei der Hälfte der Neuzulassungen lagen die Abweichungen im Bereich bis 20 Prozent, bei etwas mehr als 40 Prozent der Fälle zwischen 20 und 30 Prozent sowie bei etwas mehr als sieben Prozent der Fälle über 30 Prozent. Da Elektrofahrzeuge im laufenden Betrieb keine Emissionen ausstossen, sind sie von den Regelungen nicht betroffen.

Die Berechnung der KfZ Steuer

Die Kfz-Steuer bemisst sich an den C02-Emissionen und dem Hubraum. Ab 1. Januar 2021 wird die Steuer stärker als bisher an den Emissionen ausgerichtet. Wurde die Besteuerung von Pkw für CO2-Werte oberhalb von 95 g/km mit einem einheitlichen Steuersatz von 2 Euro je g/km festgelegt, gelten künftig ansteigende Steuersätze. Je höher der CO2-Wert, desto höher ist der Steuersatz. So steigt der Steuersatz von 2 Euro je g/km in der Stufe 1 (über 95 g/km bis zu 115 g/km) auf 4 Euro je g/km in Stufe 6 (über 195 g/km). Im restlichen Europa wirkt sich die Maut auch auf die KfZ Steuer aus. Das ist auch dann hier in Deutschland zu erwarten. 

Die CO2 Besteuerung beim Kraftstoff kommt in 2021

Die Ölnachfrage wird wieder leicht anziehen. Der Tiefpunkt des Preisverfalls ist erreicht. Also besser nicht dran gewöhnen. Aufgrund der Kürzungen der Ölproduktion der OPEC und Russland und der leichten Verbesserung der Konjunktur, hervorgerufen durch die wirtschaftliche Erholung Chinas und den Lockerungen der gesundheitspolitischen Maßnahmen in wichtigen Volkswirtschaften der Welt, wird der Ölpreis in den kommenden Monaten ohnehin steigen. Die Erdölpreise werden dann 2021 durch das Wiedererstarken der Weltwirtschaft noch weiter anziehen.

Bekannt ist die durch die Bundesregierung beschlossene CO2 Besteuerung, die ab dem nächsten Jahr eingeführt wird. Ziel der Maßnahme ist es, die Nachfrage von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu Fahrzeugen mit alternativen Antrieben umzulenken. Die Benzinpreise werden aufgrund der CO2-Besteuerung um 7 Cent/Liter und die Dieselpreise um 8 Cent/Liter steigen. Eine Steigerung der Besteuerung ist ebenso beschlossen, sodass der Preis jedes Jahr anziehen wird.

Weitere Kosten kommen auf alle zu

Das wird aber nicht dabei bleiben. Auch die Einführung einer Maut, erhöhte Parkgebühren, weitere Fahreinschränkungen für Verbrenner in Metropolen u.a.  sind längst in der Planung. In den nächsten Jahren dürfen wir einige Veränderungen erwarten. Hersteller sind gezwungen alternative Antriebe zu puschen, Produktion umzustellen, Kapazitäten abzubauen und Verbrenner werden auch schon deshalb teurer, weil reale Kostensteigerungen, zum Beispiel durch die Abgasbehandlung anfallen. Zudem hat die EU weitere Vorgaben gemacht. 

So müssen zum Beispiel Assistenzsysteme zu Standardausstattung gehören, auch das erhöht den Preis eines Fahrzeuges. Die meisten Elektrofahrzeuge haben dieses Thema längst umgesetzt. Aktuelle Vorteile für Plug in Hybride werden ausserdem fallen und haben dann keine Gleichstellung mehr zum echten Elektrofahrzeug. Zudem sind sie meistens Plug in Hybrid Modelle nicht empfehlenswert. Hintergrund ist, dass es keinen echten Vorteil gibt – die meisten sich damit nur einen grünen Anstrich geben. Echte Kostenvorteile gibt es zudem auch nicht. Nur in Ausnahmefällen ist dieses Antriebskonzept empfehlenswert.

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