Die kalte Jahreszeit ist für alle Elektroautos eine Herausforderung. Vor allem Akkus, die im Freien geladen werden, leiden unter der Kälte. In diesem Artikel geben wir Tipps, wie Sie Ihr E-Auto auch bei Schnee und Minusgraden mobil halten. Außerdem gehen wir auf die Reichweite von Elektroautos im Winter ein und zeigen, welche Batterietypen besonders gut mit Kälte zurechtkommen.
Elektroautos sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden – auch in Deutschland. Allerdings haben Elektroautos einen entscheidenden Nachteil: Ihre Reichweite ist bei kalten Temperaturen deutlich geringer als im Sommer. Das liegt vor allem an den Akkus, die bei niedrigen Temperaturen weniger Leistung bringen.
Mit der richtigen Fahrweise ist das Fahren mit einem Elektroauto auch im Winter kein Problem.
Schwierigkeiten für Elektroautos im Winter
Bei kalten Temperaturen haben die meisten Autobatterien Probleme. Das gilt auch für die Akkus von Elektroautos. Doch was genau bedeutet das für die Reichweite eines Elektroautos?
Geringere Reichweite durch Licht und Heizung
Im Winter ist die Reichweite eines Elektroautos in der Regel geringer als im Sommer. Das liegt vor allem daran, dass Licht und Heizung mehr Energie verbrauchen. Während im Sommer der gesamte Strom aus der Batterie in den Motor fließen kann, kommen bei Kälte und Dunkelheit zwei nicht zu unterschätzende Verbraucher hinzu, die die Batterie des Elektroautos zusätzlich belasten.
Doch damit nicht genug: Auch die Batterieleistung nimmt bei Kälte ab. Und das wirkt sich direkt auf die Reichweite aus.
E-Auto-Akkus und Kälte
Elektroautos sind in der Regel so konstruiert, dass sie auch bei niedrigen Temperaturen starten können. Allerdings haben die Batterien bei Kälte eine geringere Kapazität. Das bedeutet, dass sie weniger Strom speichern können und daher weniger Leistung abgeben.
Bei einem herkömmlichen Akku sinkt die Reichweite bei minus 15 Grad um etwa 30 Prozent, bei einem Lithium-Ionen-Akku sogar um 40 Prozent. Das hat zur Folge, dass Elektroautos im Winter weniger weit kommen und häufiger geladen werden müssen. Wer zum Beispiel mit seinem Elektroauto im Sommer normalerweise 200 Kilometer weit kommt, kann im Winter nur mit etwa 140 Kilometern rechnen.
Das liegt daran, dass die Batteriezellen bei niedrigen Temperaturen weniger leisten und das Batteriemanagementsystem härter arbeiten muss. Die meisten Elektroautos haben einen Lithium-Ionen-Akku, der bei Minusgraden an Leistung verliert.
Lithium-Polymer-Akkus sind hier eine gute Alternative, da sie auch bei kalten Temperaturen eine hohe Reichweite bieten.
So laden Sie Ihr Elektrofahrzeug im Winter auf
Wer sein Auto an einer herkömmlichen Steckdose lädt, kann Probleme bekommen. Denn auch die Ladegeräte arbeiten bei kalten Temperaturen schlechter. Deshalb dauert das Aufladen oft länger als gewöhnlich.
Wenn Sie Ihr E-Auto an einer öffentlichen Ladestation laden, sollten Sie prüfen, ob diese auch bei Minusgraden funktioniert – viele Stationen sind nicht winterfest.
Praktische Tipps für maximale Reichweite
Wenn Sie Ihr Elektroauto im Winter fahren, sollten Sie einige Tipps beachten, um die maximale Reichweite zu erzielen. Zunächst ist es wichtig, das Auto an einem frostfreien Ort zu parken, am besten in einer Garage. So können Sie verhindern, dass die Batterie unterkühlt.
Wenn Sie Ihr E-Auto im Freien aufladen müssen, achten Sie darauf, dass die Ladestation nicht im Schatten steht – Schnee und Eis können den Ladevorgang verlangsamen oder sogar blockieren.
Die meisten Elektroautos verfügen über einen Heizmodus, der die Batterie vor Fahrtantritt auf Betriebstemperatur bringt. Dieser Modus ist besonders sinnvoll, wenn das Auto noch am Hausstrom angeschlossen ist und dort aufgeladen wird. Denn der aktivierte Heizungsmodus belastet die Batterie nicht, sondern bezieht seinen Strom direkt aus der Steckdose.
Die Batterie Ihres Autos wird also nicht zusätzlich belastet – gleichzeitig kann ein vorgeheiztes Auto die Effizienz deutlich verbessern.
Fazit – Elektroauto fahren bei niedrigen Temperaturen
Trotz der geringeren Reichweite ist ein Elektroauto im Winter eine gute Wahl. Mit ein paar Tipps und dem richtigen Akku-Typ können Sie Ihr E-Auto auch bei Schnee und Minusgraden mobil halten.
Gastartikel verfasst von Moritz Kopp, Mitgründer von Teslabs