Elektroauto: Die meisten Fragen zur Elektromobilität sind schnell geklärt

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Das Interesse riesig, aber auch die Verunsicherung wenn es um alternative Antriebe geht. Emotional werden Dinge diskutiert, oft aber auch zerredet, oder in der Theorie auseinander genommen. Dabei ist Elektromobilität nicht schlimm, mittlerweile alltagstauglich, günstig im laufenden Betrieb und nachhaltig sowieso. 

Es bleiben Fragen – wir sagen Basics dazu, die man häufig schnell beantworten kann. Dabei müssen wir nichts schön reden – wir tun es – täglich – mit dem gesamten Team. Unsere Erfahrung zeigt deutlich auf, dass man heute schon mehr als gut im Alltag zurecht kommen kann. Dort, wo man keine eigene Lademöglichkeit nutzen kann, ist es noch kritisch. Reden wir darüber…

Mit der Förderung fängt es meistens an

Die Auswahl an Fahrzeugmodellen steigt, teilweise braucht man dennoch Geduld, weil Hersteller nicht liefern können. Der “treue Kunde” ist eh schon lange Schnee von gestern und immer mehr trauen sich, den Blick aus dem Fenster. So manch ein Hersteller bietet Fahrzeuge an, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte, oder wo man nicht glaubte, dass “die” das können. Ein BMW Fahrer wird zum Tesla Nutzer, ein Opelaner zum Hyundai Nutzer. Es geht einfacher, als viele denken.

Das Konjunkturpaket, die Senkung der Mehrwertsteuer, die Erhöhung der BAFA Prämie brachte ein mehr an Interessenten. Auch dadurch beschäftigen sich viele mit dem Themenfeld, ob man das auch so nutzen kann, wie erhofft. Hartnäckig halten sich zwar immer noch die Theoretiker mit alten Fakten, oder Fake News auf, die längst widerlegt sind. Hatnäckig sind auch die, die das schön reden müssen – sei es aus beruflichen Gründen, oder weil man sich sonst eingestehen müsste, falsch zu liegen. Ich rege mich nicht mehr drüber auf. Manchmal ein passender Kommentar und ein stichhaltiger Satz zu einer flach kommunizierten Behauptung. Gut ist es.

Das Rechnen und Vergleichen nimmt deutlich zu, aber auch die individuellen Fragen. Bei uns, online, oder in Beiträgen in unseren Social Media Kanälen kann man gut verfolgen, wie sich Elektromobilität entwickelt. Manchmal, so scheint es, gibt es noch die eine kleine Frage die über ein Ja oder Nein entscheidet. Unternehmen wollen Rechenmodelle, Vergleiche – das Aufbröseln von Förderungen. Bitte keine Theorien sondern Praxis ist entscheidend. Gut, das wir das prima können, denn wir beweisen es – das Elektromobilität heute prima funktioniert.

In zahlreichen Workshops, offline oder Online, oder auch in den aktuellen Präsenz Coachings bei Hyundai, demnächst noch bei 2 anderen Herstellern, erleben wir den Mehrbedarf an Informationen im Automobilhandel und das es hier noch einiges an Arbeit gibt. Sehr deutlich hier die Ansage aus dem Verkauf: Wir brauchen Praxis, Praxis und nochmal Praxis.

Klein denken hilft sehr!

Oft wird zu gross gedacht, oft wird die Unzuverlässigkeit gesehen, die es nicht gibt und oft die Frage: “Wie geht das?” Was mache ich wenn…

Unser Tipp: Denken sie klein und nicht an das was vor 3 Jahren war. Denken sie an morgen und Ihren Alltag, der völlig anders ist, als die eine Tour die mal paar hundert Kilometer lang sein kann. Warum? Weil es einfacher ist.

Ja, gelegentliche Langstrecken sind praktikabel, aber in Ihrem Interesse ist es nicht zeilführend, das Model mit der grössten Reichweite nutzen zu wollen, wenn Sie es wenig bis nicht nutzen. 

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Wenn man zu Hause nicht laden kann

Wenn man zu Hause nicht laden kann, ja, dann ist es ein Problem und es gibt nur wenige Möglichkeiten. Zunächst ist aber wichtig, dass man nicht erwarten kann, dass jeder Parkplatz vor jedem Haus eine Ladestation bekommt. Das ist logisch. Es würde auch keiner tun. Nur wenige Knzepte gibt es aktuell, die das Problem lösen. Ein Gesetz, wonach es zum Beispiel in der Tiefgarage möglich sein wird ohne viel Widerstand eine Lademöglichkeit zu schaffen wird kommen. Es wird nicht reichen.

Gleichzeitig muss aber jeder der betroffen ist auch einsehen, das man seine Bequemlichkeit zurück stellen muss. Eine Säule, ein paar hndert Meter entfernt kann es auch zun. Besser noch am Arbeitsplatz, da wo ein Mitarbeiterparkplatz ist und sie einige Stunden verbringen. Immer mehr Firmen bieten diese Lösung – oft gut gefördert. Ein weiterer Vorteil ist, dass es möglich ist, dass das Laden dort steuerfrei ist, wenn der Chef mitmacht.

Da sich das Thema entwickelt, entwickelt sich auch die Infrastruktur – logo. Lösungen werden kommen, einige Lösungsansätze gibt es. Die pauschale Sichtweise wie in den Tagen oft behauptet ist aber nicht richtig.

Sprechen Sie mit Ihrem Chef, Ihrem Vermieter, mit Hausgemeinschaft. Rufen Sie Ihr Stadtwerk an, oder den Mobilitätsbeauftragten. Zeigen Sie auf, welches Problem sie haben und fragen sie nach einer Lösung. Nur wenn Sie Bedarf zeigen kann man Ihnen vielleicht helfen.

Wir bauen Infrastruktur auf und kennen die Grenzen und Herausforderungen. Nicht jedem Wunsch wird man künftig nachkommen können, aber man sollte dem Thema Aufmerksamkeit schenken aber auch die Chance geben sich zu entwickeln.

Die kleine Umstellung wird schnell normal

Ein Fahrzeug ist ein Stehzeug. Es steht mehr, als es bewegt wird. Damit fängt es an – egal von welchem Antrieb wir sprechen und es kann, im optimalen Fall, laden wenn es steht. Soweit so normal – für die, die das kennen. Beim Elektrofahrzeug geht es fast immer nur um das Nachladen. Ganz simpel. Stundenlang hat man im Alltag dafür Zeit, oder unterwegs nutzt man die Schnellladestationen. Echte Langstrecke und Pause ist doch völlig ok oder?

Ich bin Dienstwagenfahrer. Voll elektrisch bin ich bis zu 95.000 km pro Jahr unterwegs. 95.000 km die ich auch lebe, also ein Pause brauche, auch mal eine Toilette benötige und ein frischer Kaffee gut tut. Es funktioniert. Und auch der Urlaub ist elektrisch gut möglich. Wir geben mal paar einfache Antworten auf Fragen die häufig gestellt werden…

Fragen zum Elektroauto und dem Alltag damit, die uns immer wieder gestellt werden

Jein. Denn es kommt drauf an.
Wenn Sie zu Hause oder im Unternehmen in dem Sie arbeiten im Alltag laden können ist es echt easy, denn sie brauchen gar nicht so viel laden. Simpel gesagt: Im Alltag wird das Laden unkomplziert sein und nebenbei funktioniert das sowieso.

Können sie zu Hause nicht laden ist es komplizierter. Hier gilt es zu schauen ob man den Alltag mit dem Laden an öffentlichen Stationen abdecken kann. Das ist wichtig.

Für das Schnellladen unterwegs, entlang der Autobahnen werden sie kaum mehr Probleme haben. Hier hat sich in den letzten Monaten viel getan. Derzeit wird weiter verdichtet. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Es funktioniert gut!

Eine Ladekarte im Ladenetzverbund und eine von innogy reicht in der Regel.

Auch eine Karte Ihres Stromversorgers kann helfen. Es geht auch gut mit EnBW oder Maingau.

Sinnvoll ist es ÖKO Strom zu nutzen. Der muss in der Regel nicht teurer sein. Spätestens mit der Entscheidung für einen Stromer sollten Sie sich damit beschäftigen. Nutzen Sie die Vergleichsportale. Aber auch der Anruf und der Blick zum örtlichen Stadtwerk kann helfen. Manche Hersteller bieten aber auch Ladekarten und Pakete. Schauen sie sich das in Ruhe an.

Wenn Sie eine Photovoltaik Anlage nutzen können, tun sie das – für sich, für die Umwelt, für das Klima.

Unabhängig davon ist das Laden mit Strom, statt tanken günstiger. Vermeiden Sie aber Anbieter wie Plugsurfing. Zu teuer. Ein Blick in die App Ihres Anbieters gibt Auskunft.

Kein Stress, denn auch das Laden wird gerade komplett auf den Kopf gestellt – der Markt ist da heftig in Bewegung.

Schauen Sie mal hier – da kriegen sie alle wichtigen Informationen.

Für neue und gebrauchte Elektrofahrzeuge kann nach der Zulassung ein Umweltbonus beantragt werden:

Plug-in-Hybride:      4.500 € (+2.610 € Rabatt)
Batterieelektrisch:   6.000 € (+3.480 € Rabatt)
Brennstoffzelle:       6.000 € (+3.480 € Rabatt)

Ab einem Listenpreis von 46.400 € (inkl. 16% MwSt in 2020) reduziert sich die Förderung. Voraussetzung ist, dass das Fahrzeug auf der Förderliste steht und der Händler einen entsprechenden Rabatt gewährt hat.

Hier geht’s direkt zum Förderantrag des BAFA.

NEIN. Die Reichweite von Elektrofahrzeugen sinkt im Winter etwas. Je nach Modell und seinen technischen Spezifikationen ist das aber nicht wirklich relevant. Oder machen Sie sich aauch Gedanken darüber, das jeder Verbrenner in der Regel auch im Winter mehgr Kraftstoff benötigt? Ja, der Innenraum wird mit Strom beheizt.
Erster Tipp: Wenn es das Fahrzeug hat, dann nutzen Sie die Sitzheizung. Das ist sehr angenehm. Dann brauchen Sie auch den Innenraum nicht zu sehr aufheizen. Haben moderne Fahrzeuge ein Wärmepumpe ist die Effizienz noch besser.

Hintergrundwissen:

Unterschiedliche Untersuchungen zeigen bis zu 20 % Mehrverbrauch. Das ist viel, lässt sich aber optimieren. Ich als Vielfahrer nutze die Möglichkeit die Fahrzeuge vorzuwärmen, wenn sie noch am Strom hängen, denn dann braucht man weniger Energie, denn man muss den erreichten Wärmegrad nur halten.

Fest steht: Sie werden immer besser – sind technologisch meistens weiter als die Verbrenner und sie entwickeln sich stark. Fest steht auch, dass Elektrofahrzeuge grundsätzlich weniger störungsanfällig sind, als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, da sie allgemein aus weniger Teilen bestehen und auch kaum Verschleißteile enthalten. Elektrofahrzeuge benötigen zudem kein Motoröl und verfügen weder über eine Abgasanlage noch über ein komplexes Antriebssystem aus Motor, Riemen, Ketten und Getriebe. Dadurch fehlen Komponenten, die häufig für Störungen sorgen. Praktisch und genial zu gleich. Weniger ist praktisch mehr, denn was es weniger hat kann nicht kaputt gehen, oder muss nicht gewartet werden.

Die heutigen Batterien sind für mehrere Tausend Lade- und Entladezyklen ausgelegt. Außerdem garantieren Hersteller, dass die Batterien bis zu 240.000 km bzw. acht Jahre funktionieren und in diesem Zeitraum selbst unter ungünstigsten Bedingungen mindestens 70-80 % ihrer Kapazität beibehalten. Dieser Wert wird als State-of-Health (SOH) einer Batterie bezeichnet. Fällt die Kapazität unter diesen Wert, wird ein Wechsel der Batterie empfohlen.

Komplette Batterie-Defekte während der Garantiezeit sind extrem selten. Das ist nicht anders als der Verbrennungsmotor. Dieser ist für eine bestimmte Laufzeit ausgelegt.

So zählte Nissan zwischen 2011 und 2015 beim Leaf in Europa nur drei defekte Batterien. Mindestens eine davon geht auf die Folgen eines Unfalls zurück. Dabei ist der Nissan Leaf das mit bald 200.000 Exemplaren meistverkaufte Elektroauto der Welt. Vergleiche mit der schwindenden Kapazität beim Smartphone sind verständlich, aber nicht vergleichbar, denn das Fahrzeugakku ist völlig anders aufgebaut und das Akkumanagement schützt das Akku. Beim Smartphone rechnet man per se anders, denn meistens muss man es einmal aam Tag aufladen. Es wird ja auch viel extremer genutzt. Oder fahren Sie täglich 400 km mit einem Fahrzeug? Die wenigsten tun es.

Es stimmt, dass das Laden von Elektroauto das Stromnetz zusätzlich belastet. Allerdings werden Stromnetze und die dazugehörigen elektrischen Anlagen schon seit jeher an den aktuellen Strombedarf angepasst; ein großflächiger Blackout ist daher in höchstem Maße unwahrscheinlich.

Laut der “Niederspannungsanschlussverordnung” (NAV) müssen alle Ladestationen für Elektrofahrzeuge dem jeweiligen Netzbetreiber gemeldet werden. Dieser hat dadurch einen sehr guten Überblick über den aktuellen Ausbaubedarf. Um diesen so gering wie möglich zu halten, sollten zukünftig vermehrt intelligente (das heißt steuerbare) Ladestationen verbaut und Anreize zum „netzdienlichen Laden“ geschaffen werden.

Ab einer Ladeleistung von 12 kW Ladeleistung müssen sie jede Ladestation beim Netzbetreiber anmelden. Er sagt Ihnen, ob Ihr örtlichen Netz aushält, was sie wollen. Ein Lastmanagement hilft, dass sie trotzdem laden können. Ihr Elektriker wird sie dazu aufklären.

Wir haben in der Regel genug Energie, wir müssen diese nur intelligent nutzen. Dazu laufen jetzt alle Vorbereitungen durch klare Regeln die uns allen helfen.

KOBALT

Kobalt verleiht Batterien die nötige thermische Stabilität und befindet sich daher ebenfalls in geringen Mengen in Lithium-Ionen-Batterien. Der genaue Anteil variiert je nach Hersteller, 2018 lag dieser zwischen 2,9 und 20 % (Quelle). Inzwischen hat sich der Anteil aus Kostengründen weiter verringert.
Gefördert wird der Rohstoff fast ausschließlich (98 %) als Nebenprodukt beim schon vorhandenen Nickel- und Kupferabbau. Zwei Drittel der Kobalt-Vorkommen liegen in der Demokratischen Republik Kongo. Hier findet der Abbau vorwiegend im industriellen Bergbau statt, allerdings auch zu etwa 15 % im meist illegalen Kleinbergbau (artisanaler Bergbau) (Quelle).

Letztere Form wird häufig in Verbindung mit schwerer Kinderarbeit gebracht. Dies ist jedoch nachweislich falsch (Quelle). Tatsache ist jedoch auch, das Hilfsorganisation nicht 100 % wollen, das diese Arbeit eingestellt wird, denn fehlende Strukturen vor Ort machen Bergbau nötig um den Lebensunterhalt zu verdienen.

Obwohl die häufigste Form der Kinderarbeit in der Landwirtschaft und der Industrie (z.B. Textilindustrie) stattfindet (Quelle), sind Minenarbeiten in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus gerückt – auch oder gerade wegen der öffentlichen Diskussion zur Elektromobilität. So wurden dafür neue Instrumente geschaffen und Netzwerke gebildet, um sicherzustellen, dass die benötigten Rohstoffe aus verantwortungsvollen Quellen stammen. Kein Hersteller möchte Produkte aus Kinderarbeit in seiner Lieferkette (→ Netzwerke).

Kobalt wird vor allem für wieder aufladbaren Batterien (46 %) genutzt: hier domiert der Kleingeräte-Bereich (35,5 %), also Laptops, Tablets und Smartphones. Der Bereich Elektromobilität lag 2017 bei 8,2 % (Quelle). Allerdings wird hier der Kobalt-Gehalt stetig verringert und das Kobalt durch → Recycling aus alten Batterien wiederverwertet.

Übrigens: Auch für Verbrenner-Fahrzeuge wird Kobalt genutzt, u.a. zur Härtung von Kurbelwellen, in Autoreifen oder auch zur Kraftstoff-Entschwefelung.

Alle nach dem 17.03.2016 aufgestellte Ladesäulen müssen laut Ladesäulenverordnung (LSV) ohne vorherige Registrierung nutzbar sein. Das heißt, dass man direkt vor Ort bezahlen können muss. Man nennt aus auch “Adhoc Laden”

  1. Ladesäule mit Fahrzeug verbinden
  2. QR-Code auf der Säule scannen → Weiterleitung zu einer mobilen Interseite
  3. Zahlungsdaten eintragen (Paypal, Lastschrift oder Kreditkarte)
  4. Ladevorgang starten

Hat man sich schon vorher bei einem Anbieter registriert und eine RFID-Karte erhalten, lässt sich der Ladevorgang ohne die Eingabe der Daten starten.

Das erste Mal ist es komisch, dann wird es normal. Lasen Sie sich das am Besten von Ihrem Autoverkäufer zeigen. Das Laden wird so normal wie das Tanken an einer Tankstelle.

Ladekarten kriegen Sie bei Ihrem Anbieter. In der App des Anbieters erfahren Sie welche Stationen per Roaming mit Ihrer Ladekarte nutzbar sind. Aktuell können Sie noch nicht an jeder Station Ladekarte und Smartphone App nutzen, deswegen empfehlen wir beide Möglichkeiten.

Das ist ein Problem und es gibt nur wenige Lösungen.

Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber, ob er auf dem Mitarbeiterparkplatz Lademöglichkeiten schaffen kann. Sprechen Sie mit Ihrem Vermieter, Hauseigentümer oder Ihrer Hausgemeinschaft, ob man sich zusammentun möchte, um Ladeinfrastruktur zu schaffen. Sprechen Sie mit Ihrer Kommune, dem Stadtwerk ob es künftig Lösungen geben wird. Mehr kann man da aktuell nicht tun. Wir bitten um Verständnis, dass sich das Thema entwickelt. In jedem Einzelfall, so viel Realität darf erlaubt sein, wird es keine Lösung geben können. Wie auch.

Ich frage mal zurück: Haben Sie sich überhaupt mal Gedanken gemacht wie es ist, fossile Brennstoffe wie ÖL zu verbrennen? Kennen sie die Begleiterscheinungen die damit einher gehen oder haben sie all das ignoriert weil es normal geworden ist? Ich unterstelle mal nicht, dass es hier ziemlich viel Doppelmoral gibt, aber das eine u.U. zu behaupten, das andere “normale” auszuklammern ist schon ziemlich grenzwertig.

Die Stoffe Kobalt oder Lithium fördern tatsächlich erhöhte CO2-Emissionen, die ein Elektroauto – wenn es nicht so häufig genutzt – maximal mit einem modernen Diesel ausgleichen kann. Allerdings sind die Elektroauto-Hersteller seit Jahren in der Forschung, dieses Problem zu lösen. Tesla zum Beispiel hat schon Batterien, die ganz auf Kobalt verzichten und BMW hat schon ein eigenes Akkutechnologie-Zentrum aufgebaut. Im übrigen nutzt jeder Verbrenner Fahrer die selben Rohstoffe in seinem Modell. So verbrennt man Kobalt mit dem Kraftstoff, denn dieses wird genutzt, um Kraftstoffe zu entschwefeln. Lithium nutzt man sowieso in tausenden Produkten.

Es ist falsch das eine schön, das andere schlecht zu reden, aber eines ist klar: Alles darf sich entwicklen – Elektromobilität auch. Schon jetzt – eher am Anfang der Entwicklung ist Elektromobilität und das Akku die einfach bessere Wahl.

Vergessen Sie Schwedenstudie und Co. Der Drops ist längst gelutscht. Immer wieder wird diese Studie genutzt um Verunsicherung zu schaffen, dabei ist längst widerlegt und festgestellt, das die benannten Fakten falsch sind.

 

Eigentlich ist es einfach:

JA, in der Regel kostet ein Elektrofahrzeug mehr – auf den ersten Blick. Nutzt man Förderungen, wie die BAFA wird es schon besser und rechnet man real, dann ist im laufenden Betrieb fast jedes Elektrofahrzeug heute schon deutlich günstiger:

Ein Beispiel für ein Vergleich eines Mittelklasse Modells

Benzinfahrzeug
(Hyundai Kona TREND)
Elektrofahrzeug
(Hyundai Kona Elektro TREND)
Brutto-Listenpreis (Jul/20)
20.695 €
35.336 €
Förderung Umweltbonus
– 0 €
– 9.480 €
Restwert* nach 8 Jahren
– 5.161 €
– 9.086 €
Kfz-Steuer
109 € pro Jahr
0 € pro Jahr
Versicherung*
836 € pro Jahr
836 € pro Jahr
AU/HU*
47 € pro Jahr
28 € pro Jahr
Wartung*
603 € pro Jahr
381 € pro Jahr
Ladestation und Installation
0 €
2.000 €
Förderung progres.nrw
– 0 €
– 1.200 €
Energiekosten (brutto)
Verbrauch: 5,7 L bzw. 15,2 kWh / 100 km
Preis: 1,53 €/L bzw. 0,29 €/kWh
Fahrleistung: 15.000 km / Jahr
1.308 € pro Jahr
661 € pro Jahr
Gesamtkosten nach 8 Jahren
38.758 €
32.818 €

* Angaben aus dem Kostenrechner des Öko-Instituts e.V. übernommen.

Das kann man für Kleinwagen ebenso erstellen,. wie auch für andere Modelle.

Übrigens: Plug in Hybride sind deutlich teurer als reine Verbrenner. Warum?

Weil 2 Antriebe gegen einen Antrieb teurer sind. In der Anschaffung, aber auch im Unterhalt.

Bei gewerblich genutzten Fahrzeugen wird das fast immer noch deutlicher sein, weil die Fördermöglichkeiten hier zum Teil noch grösser sind.

Jaein. Nicht alle Bundesländer fördern aktuell die Ladestationen, aber in wechselnden Aufrufen kommt immer einiges dazu. Der BUND fördert ebenso in Intervallen. Auf unserer Förderseite können Sie noch mehr dazu erfahren.

Die Kirsche auf der Sahne ist bei den Förderungen sicherlich das Land NRW: Hier fördert man den Kauf und die Errichtung von fest mit dem Stromnetz verbundenen Ladestationen mit 60 % der Ausgaben, bis maximal 2.000 € je Ladepunkt. Voraussetzung ist, dass der Ladestrom aus erneuerbaren Energien oder aus vor Ort erzeugtem Öko-Strom (500 € Bonus bei neuer PV-Anlage mit ≥2 kWp) stammt.
Sie können – vor dem Kauf – eine Förderung für → öffentlich zugängliche Ladepunkte und → private Ladepunkte beantragen:

→ Hier geht’s direkt zum Förderantrag.

Es gibt Elektrofahrzeuge für jeden Bedarf – vom täglichen Pendeln bis zur Langstreckenfahrt. Wenn Sie die Langstrecke eher selten nutzen brauchen sie nicht so viel Geld ausgeben. Da macht es mehr Sinn sich Gedanken zu machen Alternativen zu nutzen, oder anders gedacht: Für das Geld, was ich jetzt nicht ausgebe, kann ich mir viele Fahrzeuge leihen, wenn ich denn mal auf Langstrecke gehe. Das ist in der Regel viel günstiger.

Aber auch heute sind realistische Reichweiten von bis zu 450 km ohne Aufladen möglich und mit kurzen Ladepausen von 30-40 Minuten ist die Reichweite sogar unbeschränkt. Pausen sind sinnvoll – glauben Sie es mir.

Die Fakten:

Nahezu zwei Drittel (64 Prozent) der Pkw-Fahrten im Alltagsverkehr sind kürzer als zehn Kilometer, 95 Prozent sind kürzer als 50 Kilometer und nur ein gutes Prozent ist länger als 100 Kilometer – alles Entfernungen, die ein reines Elektrofahrzeug also leicht leisten kann. Deshalb, wie ausgeführt, denken Sie bitte kleiner als zu gross.

Ist das ein Gefühl oder das Wissen? Ich frage das deshalb, weil man deutlich unterschieden muss zwischen Annahme und Wissen.

Nach Angaben des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft brennen durchschnittlich jeden Tag 40 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Elektrofahrzeuge brennen statistisch deutlich seltener.

Diese Tatsache wird aber dadurch sehr stark verzerrt, dass sehr viel häufiger über brennende Elektroautos berichtet, als über brennende Verbrenner. Weil es kaum mehr jemanden interessiert.

Ein „normales“ Auto, das brennt, ist kaum einem Medium noch eine Nachricht wert – ein brennendes Elektrofahrzeug aber schon. Dadurch entsteht am Ende der falsche Eindruck, eFahrzeuge würden häufiger brennen.

Fest steht aber, dass ein Elektrofahrzeug nicht gefährlicher ist, als ein herkömmliches Fahrzeug mit gefülltem Benzin- oder Diesel-Tank. Die Batterie entspricht höchsten deutschen Sicherheitsstandards und ist mit verschiedenen Systemen ausgestattet, die eine eventuelle Gefahr auf ein Minimum reduzieren.

Was man noch lernen muss im Brandfall damit umzugehen, denn ein Löschvorgang ist anders. Auch das wird sich entwickeln.

Das ist so gesehen nicht richtig.

In Deutschland gibt es einen Strommix. Der Anteil erneuerbarer Stromquellen steigt, er liegt aktuell bei rund 50 %. Viele Nutzer von Elektrofahrzeugen nutzen aber reine erneuerbare Energie, zum Bsp aus der eigenen Photovoltik Anlage. In der Regel reicht das für den Alltag aus. Zudem werden ALLE Ladestationen die öffentlich nutzbar sind mit Ökostrom betrieben.  Das ist nicht nur sinnvoll, steigert zudem den Bedarf an regenerativen Stromquellen. Oft ist die Ntzung von Ökostrom Vorschrift, um Fördermittel zu erhalten. 

Wussten Sie aber, das der Kraftstoff beim Verbrenner mit viel Energie aus Öl raffiniert wird? Übrigens genau der selbe Strommix, den man gern Elektrofahrzeugen vorwirft.

Mit der Energiewende wird der Anteil an erneuerbaren Energien deutlich steigen. Elektromobilität ist nicht die Nutzung von Elektrofahrzeugen sondern auch wichtig zum Gelingen der Energiewende!

Die für die Batterieproduktion benötigten Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Nickel, Mangan und Graphit sind – global betrachtet – in ausreichender Menge vorhanden.

Es ist genug Lithium da!

Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung weist zu den weltweiten Lithium-Rohstoff-Vorkommen auf der Welt darauf hin, dass diese durch den gesteigerten Bedarf durch die Elektromobilität nicht erschöpft werden (Quelle). Zudem würden, sollte das Angebot dennoch knapp werden, die Preise für Lithium steigen, womit → Recycling lohnenswert wäre.

Fest steht: Jeder Abbau von Rohstoffen hat einen Einfluss auf die Umwelt. Besonders dann, wenn bestehende technische Lösungen und Umweltschutzauflagen nicht konsequent beachtet werden. Dasselbe gilt für die Arbeitsbedingungen, die in den betroffenen Regionen teilweise nicht dem Standard entsprechen.
Obwohl diese Rohstoffe schon seit Jahrzehnten gefördert werden, sind sie mit dem Hochlauf der Elektromobilität verstärkt in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Dabei nutzt sie jeder längst im Alltag und das schon lange vor dem Elektrofahrzeug. Übrigens auch die Fahrer von Verbrennern…

Lithium hat – trotz des Namens – nur einen geringen Anteil an einer Lithium-Ionen-Batterie. Das Lithium dafür wird hauptsächlich als Erz abgebaut (Quelle).

Bekannter ist jedoch die Gewinnung von Lithium als Sole in den Salzseen der Atacamawüste (Argentinien, Chile). Diese Verfahren ist günstiger, hat dafür aber einen hohen Wasserverbrauch.
Dabei wird das lithiumhaltige Salzwasser an die Oberfläche gepumpt und verdunstet dort. Obwohl hier nur Salzwasser gefördert wird, wird vermutet, dass dadurch auch Süßwasserreserven beeinflusst werden. Genaue Untersuchungen dazu gibt es jedoch nicht.
Für das Lithium der Akkus werden mit diesem Verfahren je nach Quelle 60 bis 165 Liter Wasser pro kWh Batteriekapazität verdunstet (Quelle, Quelle).
Andererseits entspricht das bei einem 64-kWh-Akkus dann selbst im schlechtesten Fall demselben Wasserverbrauch, der bei der Produktion von 700 g Rindfleisch, 80 Tassen Kaffee oder 1,5 Jeans anfällt.

Was häufig vergessen wird:
Auch bei der Benzin- und Dieselproduktion (Förderung, Raffination) wird eine Menge Wasser benötigt. Dadurch “verbraucht” jeder Verbrenner ca. 1.800 Liter Wasser – jedes Jahr. Auch gelangt immer wieder Erdöl in die Umwelt, schädigt die Natur und macht Wasserreserven unbrauchbar.

Als umweltfreundlichere Alternative gibt es auch schon Methoden bei denen das Lithium direkt aus dem Wasser gefiltert und das Restwasser zurück in den Untergrund gepumpt wird. So wird das Absinken des Wasserspiegels verhindert. Inzwischen wir auch über eine deutsche Lithium-Förderung aus Tiefengewässern nachgedacht (Quelle).

Knapp zwei Drittel der Lithiumförderung endet heute in Batterien: vorwiegend jedoch für Laptops, Tablets und Smartphones (Quelle). Der Anteil der Batterien für Elektroautos wird in Zukunft jedoch stark ansteigen. Auch der Anteil der Rohstoffe in anderen technischen Geräten nimmt deutlich zu. Die Welt wird smarter, technischer und vernetzter.

Es wird normal werden, dass auch ein Fahrzeug mit Akku viele Jahre betriebsbereit ist. Wenn das Ende der Lebensdauer erreicht ist, wird die Fahrzeugbatterie – wie alle anderen Batterien auch – dem Recyclingprozess zugeführt.

Vorher wird aber sicher noch Secound Life Thema sein. Secound Life ist die Tatsache, dass ein Akku, welches nicht mehr für ein Fahrzeug geeignet ist als Energiespiecher genutzt werden kann. An einer Ladestation, im Keller bei Ihnen zu Hause, für den Supermarkt, bei einem Industrieunternehmen. Immer dann, wenn genug erneuerbare Energieen vorhanden sind, wird die überschüssige Energie gespeichert und dann genutzt, wenn der Energiebedarf höher ist, als die Energie die aktuell produziert wird. Sehr praktisch, äusserst sinnvoll und notwendig zum Gelingen der Energiewende. 

Entgegen einer häufigen Annahme liegt der Fokus derzeit noch nicht auf der Rückgewinnung des Lithiums. Das Alkalimetall macht nur ein Gewichtsprozent einer Batterie aus – in einem e-Golf sind das rund drei Kilogramm. Für die Menge, die im e-Golf-Akku steckt, nehmen Fachkreise Kosten von weniger als zehn Euro an. Aus Rohstoff- und Kostensicht ist es daher sinnvoller, Metalle wie Kobalt, Kupfer und Nickel zurück zu gewinnen. Diese Verfahren wird bereits angewendet.

Da Altbatterien aus Elektrofahrzeugen noch Mangelware sind, werden heuzutage vor allem Lithium-Ionen-Akkus kleiner Elektrogeräte verarbeitet. Der Betrieb wird mit wachsendem Recyclingbedarf auf erheblich größere Mengen ausgerichtet.

Glauben Sie wirklich, dass sich Wasserstoff durchsetzt? Sorry, da müssen wir enttäuschen. Die meisten Hersteller haben Wasserstoff nicht mehr im Programm und schaut man sich das Thema realistisch an, dann können wir sagen: Es würde so teuer, dass sie es nicht zahlen wollen. Warum Wasserstoff ein toller Rohstoff ist und auch seine Berechtigung hat, aber in der individuellen Mobilität kaum eine Rolle spielen wird haben wir in einem Beitrag mal dargestellt. Zum Beitrag kommen Sie HIER.

Fazit

Es ist alles nicht so schlimm, wie sooft behauptet wird und mal an Sie die Frage: Was wirkt mehr: Ein Theoretiker, der irgendwas behauptet, oder jemand der wie wir aus der Praxis sprechen kann? Wir müssen das Themenfeld nicht schön reden, denn wir tun es – täglich. Es ist unser Thema und haben höchstes Interesse an realer Aufklärung.

Gerade Unternehmen unterstätzen häufig Ihre Möglichkeiten und verschenken damit nicht nur viel Geld sondern sehen oft erst spät die Chancen. Auch wenn Corona im Moment einiges verändert, sollte man jetzt die Förderungen nutzen, die der Staat aufruft. Der Spass bleibt damit nicht auf der Strecke, im Gegenteil. Elektrofahrzeuge entspannen, sind sinnvoll, ökologischer als oft behauptet wird. Wir hoffen, dass Ihnen die Antworten auf so viele Fragen etwas mehr Klarheit gebracht hat.

Das berühmte: “Ja, aber…” wird immer bleiben. Das ist normal und es geht auch nicht darum jemand zu bekehren. Es geht um pure Aufklärung. Was Sie daraus machen liegt bei Ihnen selber. Wir finden, dass man sich spätestens dann mit dem Thema auseinander setzen sollte, wenn sowieso geplant ist ein neues Fahrzeug anzuschaffen, zu leasen oder im Abo zu nutzen. Denn es lohnt sich. Für einen selber, für Unternehmen, für das Klima und auch für den Spass, der mit Elektrofahrzeugen sicher nicht zu kurz kommt, wetten?

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3 Gedanken zu „Elektroauto: Die meisten Fragen zur Elektromobilität sind schnell geklärt“

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