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Derzeit sind nach Aussage der Bundesregierung in Deutschland 35.602 öffentliche Ladepunkte in Betrieb. Darunter seien 30.387 Normalladepunkte (bis 22 kWh Wechselstrom) und 5.215 Schnellladepunkte (Gleichstrom mit maximal 350 kWh), heißt es in der Antwort der Regierung (19/24947) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/24500).
Die am 19. November 2020 veröffentlichen Studie „Ladeinfrastruktur 2025/2030 – Szenarien für den Markthochlauf“ berechne einen Bedarf an öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur von 440.000 bis 843.000 Ladepunkten im Jahr 2030, schreibt die Regierung.
Verfügbarkeit privater Ladepunkte ist ein Kriterium
Die Zahl sei allerdings davon abhängig, wie viel private Ladeinfrastruktur verfügbar sein wird und wie stark ausgelastet die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur bis dahin ist. Insbesondere die Nutzung von HPC-Lade-Hubs (High-Power-Charging-Hubs) wird ein entscheidendes Kriterium.
Die Automobilindustrie mahnt – liefert aber nicht
Entsprechend des Beschlusses der „Konzertierten Aktion Mobilität“ vom 8. September 2020 solle die Automobilindustrie der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur quartalsweise die errichteten öffentlich zugänglichen Ladepunkte melden, heißt es weiter. Bislang sei eine solche Meldung noch nicht erfolgt, sodass noch kein Datenstand vorliegt. Gleichzeit mahnt der Automobilverband ständig an, dass mehr öffentliche Ladeinfrastruktur nötig sein. Konkrete praxisnahe Empfehlungen im Detail gibt es allerdings auch nicht. Unverständlich ist außerdem, dass an vielen Autohäusern Ladeinfrastruktur vorhanden ist, diese aber nur selten öffentlich nutzbar, oder öffentliche Ladeinfrastruktur mit eigenen Fahrzeugen zugeparkt wird und somit eine öffentliche Nutzung kaum möglich ist.
Neue Fördermaßnahmen geplant
Wie die Regierung schreibt, legt der Masterplan Ladeinfrastruktur fest, dass die Energiewirtschaft bis 2020 3.600 Schnellladepunkte errichtet. Der Ladeinfrastrukturaufbau durch die Automobilindustrie und die Energiewirtschaft erfolge im ersten Schritt eigenständig. Alle großen Anbieter haben hierbei für 2021 große Ziele definiert. In Kooperation mit Handelsketten will man hier die Parkplätze nutzen und öffentliche Ladeinfrastruktur errichten.
„Aufgrund des zwischenzeitlich erreichten Ausbaustandes soll nunmehr im zweiten Schritt ab 2021 eine engere Abstimmung mit den Maßnahmen der Bundesregierung erfolgen“, heißt es in der Antwort.
Demnach ist eine Veränderung und Ergänzung von Fördermaßnahmen vorgesehen, heisst es auf Anfrage von emobicon. Die Maßnahmen des Bundes werden, nach Erfahrung von uns, auch zu Änderungen von Förderungen der Bundesländer führen. Spannend bleibt dabei, ob die Kumulierbarkeit der Förderrichtlinien zulässig sein wird.
Da ist ein einziges Flickwerk. Alles nur halbherzig, wenn überhaupt.
Fragen, wie der Ausbau in Urlaubsregionen werden erst gar nicht gestellt. Vermutlich weil sie sich nicht im Jahresschnitt nicht rechnen werden.
Ladeinfrastruktur an Nord- und Ostsee wäre aber dringend nötig und ist vor allem in Meckpomm nur rudimentär vorhanden!
Wäre die gesamte Ladeinfrastruktur in der Hand der Bundesnetzagentur und damit der Netzbetreiber, wäre ein sich am Bedarf orientierendes System dahinter und die Ladepreise wären bezahlbar, wie der Strompreis auch