Bild: MINI / BMW – dpa class
Der Mini Countryman Plug in Hybrid fährt elektrisch nicht die nötigen 60 km, um auf der Förderliste der BAFA zu landen und damit für den Interessenten auch förderfähig zu sein. Das heisst, dass für dieses Modell die Förderung versagt wird. Eine ohnehin umstrittene Praxis, Plug in Modellen die Rechte der Elektromobilität einzuräumen und mit Geld noch zu fördern. Die Produktion des Plugin-Hybrid ist bereits angehalten worden, Abhilfe ist aber offensichtlich in Sicht. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung erreicht das Fahrzeug nur 59 km Elektroreichweite.
NEFZ Messung ohnehin nicht praxisorientiert
Er soll 60 km rein elektrisch fahren können. Soll. In der Theorie wird das, so unsere Erfahrung mit Plug in Modellen kaum erreichbar sein. Diese NEFZ Werte sind ein europäischer Messzyklus, der aber, so Experten; völlig unzureichend ist und mit der Realität der meisten Nutzer nichts gemein hat. So haben interne Prüfungen ergeben, dass er unter diese Marke von 60 km elektrischer Reichweite fällt, wie ein BMW-Sprecher sagte. Möglicherweise will man mit speziellen Updates beim Batteriemanagement die fehlenden Kilometer beim Plug in Fahrzeug „herausholen“.
Theorie und Praxis sind weit auseinander
Was uns sehr verwundert ist, dass die Zulassungsbehörde auf allen Augen blind zu sein scheint. Wir haben genau dieses Modell getestet und haben erlebt, dass bei voll geladenem Akku nur 44 km elektrische Reichweite angezeigt wurden. In der Fahrpraxis kamen wir auf reale 35 km Reichweite – im Stadtverkehr. Und wir sind erfahrene Nutzer von Elektrofahrzeugen, das bereits seit 7 Jahren. Wie die angeblichen 60 km Reichweite möglich sein sollen ist uns auch in diesem Fall schleierhaft – übrigens bei vielen Plug in Modellen. Was aber immer klar ist, dass der angebliche Verbrauch von Kraftstoff bis zu 4 mal höher ist, als angegeben. Und in der Tat sind die meisten Nutzer enttäuscht – auch wegen den unrealistischen Angaben bei vielen Herstellern.
Nur das „gesetzlich Geforderte“ umsetzen
Es stellt sich ganz klar die Frage, warum BMW für die eigenen Modelle und die der Modelle „Mini“ keinen größeren Akku einbaut. Damit würde man die Akzeptanz steigern können und weiter denken als der Markt. Immerhin kostet dieses Model rund 38.000 €. In Medienberichten sagt ein BMW Sprecher: „Es mag schwer zu verstehen sein, aber wir haben keine Veranlassung, einen großen Reichweitenpuffer über das gesetzlich Geforderte hinaus einzubauen„. Weiter heisst es: „Wir befinden uns in einem scharfen Wettbewerb.“
Eine unverständliche Antwort und Meinung des Herstellers, denn nach Aussen gibt man sich sonst innovativ und sei auch bereit einen Beirag zum Klimaschutz zu leisten. Weiter zudenken war bislang nie schädlich – im Gegenteil.
Gebranntmarkte Technologie
Man scheint selbst auf Seiten der Hersteller nicht wirklich zu verstehen, wie es um die Mobilität der ZUkunft steht. Experten gehen davon aus, dass Plug in Modelle nicht dazu gehören. Denn sie sind die wohl umstrittenste Fahrzeugform seit dem Diesel-Skandal: Sie werden von vielen als große Fehlentwicklung im Pkw-Markt gebrandmarkt – von der Autobranche dagegen als Brücke in die Elektromobilität aggressiv beworben. Sie sind stark gefragt, aber nur weil eine Fehlentwicklung in der Förderung stützt was Schnee von Gestern ist. Der Einsatzzweck wird häufig nicht richtig genutzt – die Vorteile der Elektromobilität aber mitgenommen. Alles zum Schutz der Automobilindustrie, die hier auch wieder bewiesen hat, dass Sie das ganze Thema zu spät angegangen ist.
Länger klar ist ausserdem, dass Vorteile für diese Technologie falsch genutzt werden. In immer mehr bekannten Fällen wird getankt, aber selten bis nie geladen – eine absolute Fehlentwicklung. Hier ist aber nun die EU auf dem Plan und will Änderungen beschliessen.
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